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Fünf-Punkte-Plan für Burkina Faso

23. September 2015

Der Anführer der Putschisten in Burkina Faso will ohne Gesichtsverlust abtreten. Er hat die Rückkehr von Michel Kafando als Interimspräsident angekündigt. Ein Abkommen mit der Armee soll die Staatskrise beenden.

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Bei Unruhen in Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou singen Putsch-Gegner die Nationalhymne. (Foto: REUTERS/Joe Penney)
Gegner der Putschisten singen die Nationalhymne in den Straßen von OuagadougouBild: Reuters/J. Penney

Nach dem Staatsstreich in Burkina Faso haben sich die Putschisten der Präsidialgarde RSP und die Armee auf einen Fünf-Punkte-Plan zur Beendigung der Staatskrise geeinigt. Beide Seiten unterzeichneten in Ouagadougou das Abkommen, das unter anderem einen Rückzug der RSP in ihren Stützpunkt Naaba Koom II vorsieht. Ihren Posten in der Hauptstadt sollen sie aufgeben.

Die reguläre Armee, die in der Nacht zum Dienstag in Ouagadougou einmarschiert war, soll im Gegenzug 50 Kilometer aus der Hauptstadt zurückweichen. Sie gab überdies Sicherheitsgarantien für die Putschisten und ihre Angehörigen ab. Beide Seiten präsentierten ihre Einigung beim König der Mossi, Mogho Naaba. Der Anführer der Mehrheitsethnie in Burkina Faso genießt großes Ansehen in dem westafrikanischen Land.

Kafandos Rückkehr ins Amt

Zuvor hatte Putschistenführer Gilbert Diendéré die Rückkehr des gestürzten Interimspräsidenten Michel Kafando auf seinen Posten angekündigt. Kafando werde am Mittwoch "wieder in den Sattel gehoben", sagte Diendéré der Nachrichtenagentur AFP. Diendéré ist ein enger Vertrauter des im Oktober vergangenen Jahres vom Volk gestürzten Präsidenten Blaise Compaoré. Unter Diendérés Führung hatte die RSP in der vergangenen Woche eine Sitzung im Präsidentenpalast gestürmt und die Staatsspitze festgesetzt.

Vertreter der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) hatten mit den Putschisten über eine Kompromisslösung verhandelt. Der von den Vermittlern ausgearbeitete Vorschlag sah Straffreiheit für die Putschisten und die Wiedereinsetzung von Interimspräsident Kafando vor. Außerdem sollten die bislang für Oktober angekündigten Wahlen auf den 22. November verschoben werden. Eine Regelung, wonach Anhänger von Compaoré bei den Wahlen nicht kandidieren dürfen, sollte aufgehoben werden.

pab/jj (dpa, afp)