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Fünf Tote bei Geiseldrama in Karlsruhe

Hilke Fischer4. Juli 2012

Bei der Zwangsräumung einer Wohnung in Karlsruhe hat ein Mann vier Personen und sich selbst erschossen. Die Polizei geht davon aus, dass die Tat geplant war.

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Bild: picture-alliance/dpa

Das Drama begann am Morgen, als der Gerichtsvollzieher die Wohnung betreten wollte, wie der leitende Polizeidirektor in Karlsruhe, Roland Lay, in einer Pressekonferenz erklärte. Der neue Inhaber der Dachgeschosswohnung, ein Schlosser und ein Sozialarbeiter hätten den Gerichtsvollzieher begleitet. Der Täter, noch unbewaffnet, habe sie hereingebeten, erklärte der Polizeidirektor. Als sie der Aufforderung, sich zu setzen, nicht nachgekommen seien, habe der Mann auf den Gerichtsvollzieher geschossen. Der Schlosser habe versucht, dem Mann die Waffe zu entreißen.

Der Sozialarbeiter habe die Wohnung verlassen dürfen und die Polizei alarmiert. Nach erfolglosen Versuchen, mit dem Täter Kontakt aufzunehmen, habe ein Sondereinsatzkommando die Wohnung gestürmt. Die Beamten hätten jedoch nur noch den Tod der übrigen Geiseln feststellen können, so Polizeidirektor Lay. Im Schlafzimmer hätten die Polizisten zudem die Leichen der Lebensgefährtin des Täters und die des Mannes selbst gefunden. Den Ermittlungen zufolge hatte er sich nach der Tat erschossen.

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Die Polizei geht davon aus, dass der Täter die Tat im Vorfeld geplant hatte. Dennoch: “Es hat im Vorfeld keine Anhaltspunkte gegeben, dass der Täter so reagieren würde“, so Polizeidirektor Lay. Die Polizeipräsidentin von Karlsruhe, Hildegard Gerecke, sprach den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus.

fi/ml (dpa, dapd)