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Für fünf Monate im Bundestag

5. Juli 2011

Es gibt weltweit nichts Vergleichbares: Der Bundestag vergibt an Akademiker aus 28 Ländern ein Stipendium zum Kennenlernen der parlamentarischen Arbeit. In diesem Sommer wird das 25. Jubiläum dieses Programms gefeiert.

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IP-Stipendiaten in einem Ausschussitzungssaal (Foto: Bundestag)
IP-Stipendiaten in einem Ausschuss-SitzungssaalBild: DBT

Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Estland, Frankreich, Georgien, Israel, Kasachstan, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Moldau, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, USA - insgesamt 120 Hochschulabsolventen aus diesen 28 Ländern nehmen derzeit am internationalen Austauschprogramm des Deutschen Bundestages teil, dem Internationalen Parlaments-Stipendium, kurz: IPS.

Ganz nah am politischen Prozess

Fünf Monate lang können die IP-Stipendiaten die Arbeit des deutschen Parlaments - des Bundestags - unmittelbar miterleben. Sie arbeiten eng mit jeweils einem Abgeordneten zusammen, begleiten diesen bei den Sitzungen, Beratungen und Verhandlungen im Bundestag. Außerdem lernen sie die Arbeit an der Basis, im jeweiligen Wahlkreis kennen, aus dem der Abgeordnete in den Bundestag gewählt wurde. Ziel ist es, so die komplexen politischen Entscheidungsprozesse näher kennenzulernen.

Das Programm für die IP-Stipendiaten ist anspruchsvoll. Sie können auch an einem Begleitprogramm der Berliner Universitäten sowie der politischen Stiftungen teilnehmen.

Aber auch die Bundestagsabgeordneten sollen dazulernen können. Sie erfahren aus erster Hand etwas über die Situation in den beteiligten Ländern und gewinnen indirekt einen Blick von außen auf die deutsche Demokratie.

Teilnahmebedingungen

Die Bewerber für ein IP-Stipendium müssen unter 30 Jahre sein, ein Universitätsstudium abgeschlossen haben, über sehr gute deutsche Sprachkenntnisse verfügen und eine Tätigkeit im öffentlichen Leben ihres Heimatlandes anstreben - weitere Informationen im Link unten.

Eine unabhängige Kommission aus Vertretern des Bundestages und der Berliner Universitäten reist in die Länder der Bewerber, um in persönlichen Gesprächen die Bewerber kennenzulernen.

Die Teilnehmer erhalten ein Stipendium in Höhe von 450 Euro, freie Unterkunft und Versicherung. Auch die An- und Abreise wird von Deutschland finanziert.

Der Deutsche Bundestag führt das IPS seit 1986 durch - damals noch als ein Bundestags-Internship-Programm für junge US-Amerikaner. Bisher haben rund 1600 Stipendiaten das IPS-Programm absolviert. Viele von ihnen arbeiten inzwischen in ihrem Heimatland im jeweiligen Parlament, der Regierung, Verwaltung oder in Nicht-Regierungsorganisationen.

Redaktion: Kay-Alexander Scholz