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Elvis Presley

Christina Bock15. August 2007

Er war der 'King of Rock'n'Roll'. Für seine Fans ist er das 30 Jahre nach seinem Tod immer noch. Weltweit gibt es Hunderte Elvis-Fanclubs. Der größte im deutschsprachigen Raum ist die Elvis-Presley-Gesellschaft in Bonn.

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Elvis Presley mit Mikrofon, Quelle: AP
30 Jahre tot und immer noch unter uns: Elvis PresleyBild: AP
Elvis in Uniform mit Rucksack vor Fotografen, Quelle: AP
Elvis Presley verbrachte einen Teil seiner Militärdienstzeit in Bad Nauheim bei FrankfurtBild: AP

Am 8. Januar 1935 wurde Elvis Presley im US-Staat Mississippi geboren, am 16. August 1977 starb er auf seinem Anwesen "Graceland" in Memphis, Tennessee, im Alter von 42 Jahren. In der Geschichte der Pop- und Rockmusik haben vielleicht noch Frank Sinatra und die Beatles eine solch große und loyale Fangemeinde wie Elvis, der Mitte der 50er Jahre mit Hilfe seines Produzenten Sam Philipps den "Rhythm and Blues" der Schwarzen in einen eigenen Sound verwandelte - und damit ein weißes Millionenpublikum eroberte.

Elvis-Museum im Wohnzimmer

Elvis mit Guitarre in einem Tonstudio, Quelle: AP
Der spätere King bei seinen ersten Aufnahmen 1956Bild: AP

Der Vorsitzende der Bonner Fan-Gemeinde Peter Beines ist 44 Jahre alt, im wahren Leben Kundenbetreuer und Familienmensch. Doch dann gibt es da noch Elvis: In seinem Wohnzimmer im Bonner Stadtteil Bad Godesberg steht eine riesige Plattensammlung. An der Wand hängen Konzertposter und originale Autogrammkarten. Das ganze Zimmer gleicht einem kleinen Elvis-Museum. "Ich bin seit 1974 Elvis-Fan. Ich war damals 11 Jahre alt und wurde durch einen Zeitschriftenartikel über seine damaligen Las-Vegas-Konzerte auf Elvis aufmerksam." Beines war beeindruckt von dem Charisma, das der King allein über die Artikel-Fotos ausstrahlte. Seine Teenager-Jahre waren geprägt von Elvis Presley. Beines hörte sich die Songs im Radio an, sammelte Schalplatten und Zeitungsartikel. Und er kaufte sich damals seine erste Lederjacke - ein Schock für die Eltern.

Absehbarer Abgesang

Foto des singenden Elvis mit Guitarre vom ersten Plattencvover 1956
Foto des ersten Plattencvovers 1956Bild: AP

Doch sein Idol Elvis kapselte sich zunehmend von der Welt ab, aß und trank hemmungslos. Die Erinnerungen an den Sommer 1977 sind bei Peter Beines noch sehr präsent: Damals verbrachte er die Ferien bei seiner Tante. "Und die kam eines Morgens, das war durch die Zeitumstellung schon der 17. August, herein und sagte: Hört mal Jungs, ich habe eine ganz traurige Nachricht: Letzte Nacht ist Elvis Presley gestorben."

Jetzt jährt sich Elvis Tod zum 30. Mal. Für Peter Beines hat der King of Rock’n’Roll aber nichts an Faszination verloren. "Es ist in allererster Linie seine Musik, zum zweiten seine Ausstrahlung, sein Charisma - vor allen Dingen bei seinen Konzerten auf der Bühne - und zum dritten seine menschlichen Eigenschaften. Das sind die drei Dinge, die Elvis für mich am meisten auszeichnen."

Ein bisschen Graceland in Bonn

Elvis in Begleitung einer blonden Frau, Quelle: dpa
Elvis drei Jahre vor seinem Tod - 1974Bild: PA/dpa

Gerade deshalb organisiert Peter Beines mit der Elvis-Presley-Gesellschaft Fantreffen und Videoabende. Außerdem gibt er regelmäßig das Mitgliedermagazin "Graceland" heraus. Im September holt die Elvis-Presley-Gesellschaft sogar die komplette Elvis-Originalbesetzung aus den 70er Jahren auf die Bühne, darunter Schlagzeuger Ronnie Tutt. "Ich habe hier ein paar originale Drum-Sticks von Elvis Schlagzeuger Ronnie Tutt. Er galt in den 70er und 80er Jahren als der härteste und schnellste Drummer der Rockgeschichte - und so sehen diese Sticks auch aus."

Doch Beines wichtigstes Erinnerungsstück hängt in einem goldenen Rahmen an der rechten Wohnzimmerwand: Es ist ein Plattencover mit einem echten Elvis-Autogramm. Insgesamt hat Elvis etwa 1000 Songs aufgenommen. Peter Beines findet es deshalb schwer, einen Lieblingssong von Elvis zu nennen. "Wenn ich einen Titel herausgreifen möchte, dann ist es für mich 'An American Trilogy'. Aber so wie eigentlich alle anderen Fans auch könnte ich jetzt 50 Lieder nennen und würde dann immer noch sagen müssen: Moment mal, da ist aber noch einer, den habe ich unter den 50 nicht genannt. Lass uns lieber 100 nennen."

Wie nicht anders zu erwarten wird Peter Beines den Todestag von Elvis Presley wie Zehntausende Fans in Memphis verbringen: in dessen Villa und an dessen Grab.