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Politik

Facebook geht gegen "Schwarzen Piet" vor

12. August 2020

Facebook hat neue Hausregeln vorgestellt, die Rassismus und Antisemitismus entgegenwirken sollen. In den Niederlanden und Belgien hat das Folgen für die Traditionsfigur "Zwarte Piet".

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Zwei schwarz geschminkte Personen in Kostümen
Auf den Straßen noch erlaubt - bei Facebook und Instagram nicht: der "Zwarte Piet"Bild: picture-alliance/AP/P. Dejong

Diskriminierende Stereotypen beim "Schwarzen Piet" würden verboten, erklärte das Unternehmen. Dazu zählt Facebook schwarze Schminke, dicke Lippen und eine Kraushaarperücke. Fotos, Zeichnungen oder Videos von den stereotypen Piets können demnach - wenn sie gemeldet werden - von den Plattformen Facebook und Instagram entfernt werden.

Für Facebook sei es nicht hinnehmbar, "dass Menschen sich durch bestimmte Berichte diskriminiert und nicht sicher fühlen", heißt es in einer Erklärung des Unternehmens. Sinterklaas sei ein Fest für alle. Sinterklaas heißt der Nikolaus in den Niederlanden und Belgien, der von den fröhlichen, schwarz geschminkten Helfern bei seinen Auftritten begleitet wird.

Gemischte Reaktionen

Auf den sozialen Netzwerken wird heftig auf die Regelung reagiert. Anhänger der Piets sprechen von einem "Angriff auf die Meinungsfreiheit". Anti-Rassismus-Organisationen loben dagegen das "positive Signal".

Seit Jahren wird nicht nur in den Niederlanden heftig um den "Zwarte Piet" gestritten. Erst vor zwei Monaten hatte der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson die Niederlande aufgerufen, die schwarz-geschminkte Figur abzuschaffen. Ministerpräsident Mark Rutte solle diese "rassistische und verletzende Tradition" beenden, schrieb der Pfarrer in einem offenen Brief. Der 78-jährige Jackson appellierte an das "moralische Gewissen" und die Führungskraft Ruttes.

Der niederländische Regierungschef lehnt ein Verbot ab. Der Schwarze Piet sei "nicht rassistisch". Der rechtsliberale Politiker hatte jedoch auch erklärt, dass er seine persönliche Ansicht geändert habe. Es gehe nicht an, dass sich schwarze Menschen dadurch verletzt fühlten.

fab/wa (dpa, ap)