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Bahn

Ende des Jahres, zum Fahrplanwechsel, erhöht die Bahn traditionell die Preise. Dafür soll es aber auf vielen Strecken auch schneller vorangehen.

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Berlin: Vor der gläsernen Kuppel des Reichstages in Berlin fährt ein Intercity ICE der Deutschen Bahn.
Schneller ins Ziel kommt jeder gerneBild: dpa Zentralbild

Die Bahn verschärft das Tempo. Seitdem der neue Fahrplan für das 34.000 Kilometer lange Gleisnetz in Kraft getreten ist (10.12.06), lautet das Motto auf zahlreichen Strecken: "Schneller!" Nach dem Berliner Hauptbahnhof wurde auch die Hochgeschwindigkeitstrasse zwischen München und Nürnberg voll ins bundesweite Taktsystem eingebunden - das soll das Reisen quer durch die Republik beschleunigen. Im Nahverkehr hat ebenfalls eine neue Ära begonnen. Erstmals fahren Regionalzüge mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde. Eine weitere Änderung für 2007 kommt dagegen mit einer kurzen Schonfrist: Am 1. Januar steigen die Preise im Nah- und Fernverkehr.

Auswirkungen bis in den Norden

Eine Zugbegleiterin gibt das Abfahrtssignal für einen ICE am Hauptbahnhof in Hamburg. (AP Photo/Christof Stache)
Bild: AP

Die Erwartungen an die jüngste Paradestrecke in Bayern sind hoch. Nach dem Ausbau für 3,6 Milliarden Euro rauschen die ICE seit Ende Mai 2006 mit bis zu 300 Kilometern pro Stunde über die neue Trasse - das ließ die Fahrtzeit von München nach Nürnberg bereits um 25 Minuten schrumpfen. Jetzt geht es aber nochmals 15 Minuten schneller: in gut einer Stunde. Denn seit Sonntag gilt auf einem weiteren Abschnitt Tempo 200 statt wie bisher Tempo 160. Und die Auswirkungen reichen bis in den Norden: Von München nach Hannover schmilzt die Reisezeit um 25 Minuten auf 4:12 Stunden. Nach Frankfurt am Main geht es im neuen Fahrplan mit 3:10 Stunden künftig 30 Minuten schneller.

Dass ihre weiß glänzenden ICE auf den Rennstrecken zwischen den Metropolen gegen die Konkurrenz von Auto und Billigfliegern punkten können, hat die Bahn schon erkannt. Von Hamburg nach Berlin und retour sitzen zum Beispiel täglich 3000 Menschen mehr in Fernzügen, seit die Trasse vor zwei Jahren für 230 Stundenkilometer ausgebaut wurde.

Ausdünnung abseits der Schnelltrassen

Ein Reisender informiert sich im Hauptbahnhof in Köln über die Abfahrtszeiten von Zügen. Foto: Rolf Vennenbernd dpa/lnw
Bild: dpa

Die Beschleunigung auf den Hauptstrecken sei attraktiv, heißt es auch bei Fahrgastvertretern. "Jeder kommt gern schnell ans Ziel, nicht nur Geschäftsreisende", sagt der Vorsitzende des Verbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann.

Doch abseits der Schnelltrassen werde das Fernzug-Angebot vielfach weiter ausgedünnt. Und wo statt IC-Zügen nur Regionalbahnen fahren, gebe es keine Speisewagen und Möglichkeiten zur Sitzplatzreservierung. Zumindest beim Tempo ebenbürtig sollen da die ersten Regionalzüge mit der neuen Rekordgeschwindigkeit von 200 Stundenkilometern sein - bisher waren maximal 160 zulässig. Die umgebauten Intercity-Wagen fahren seit dem 10. Dezember ebenfalls auf der Trasse München-Nürnberg, und zwar eine halbe Stunde langsamer als die ICE.

Bei den regulären Preisen müssen die Fahrgäste zum Jahreswechsel wieder tiefer in die Tasche greifen. Fahrkarten im Regionalverkehr außerhalb von Verkehrsverbünden werden um 3,9 Prozent teurer. Tickets für ICE, Intercity und Eurocity kosten im Schnitt 5,6 Prozent mehr, wobei die Mehrwertsteueranhebung von 16 auf 19 Prozent enthalten ist. (dpa)