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Kriminalität

Fast drei Jahre Haft für Berliner U-Bahn-Treter

6. Juli 2017

Nach dem brutalen Fußtritt gegen eine junge Frau auf einer Berliner U-Bahn-Treppe muss der Angreifer für zwei Jahre und elf Monate ins Gefängnis.

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Berlin Überwachungskamera U-Bahn Hermannstraße - Angriff auf Frau
Mit den Aufnahmen einer Überwachungskamera war nach dem Mann gesucht wordenBild: Polizei Berlin

Das Landgericht Berlin hat den Treppentreter vom Neuköllner U-Bahnhof Hermannstraße zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren und elf Monaten verurteilt. Svetoslav S. sei der gefährlichen Körperverletzung sowie in einem getrennten Fall der exhibtionistischen Handlung schuldig, erklärte das Gericht. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gefängnisstrafe von drei Jahren und neun Monaten gefordert, während die Verteidigung des 28-Jährigen auf eine Bewährungsstrafe von bis zu zwei Jahren plädiert hatte.

Ein psychiatrischer Gutachter hatte dem Täter zuvor eine verminderte Schuldfähigkeit bescheinigt - wegen einer hirnorganischen Störung nach einem Autounfall sowie wegen Missbrauchs von Alkohol und Drogen. Die Nebenklage verzichtete auf einen Strafantrag.

Die 26 Jahre alte Studentin war mit dem Gesicht voran auf den Bahnsteig geknallt. Sie erlitt einen Armbruch und eine Platzwunde am Kopf. Im Prozess hatte sie ausgesagt, sie habe monatelang unter dem Geschehen gelitten. In der ersten Zeit habe sie den Kontakt zur Außenwelt gemieden. Der Angriff vom U-Bahnhof Hermannstraße im Stadtteil Neukölln im Oktober 2016 hatte bundesweit Entsetzen und Empörung ausgelöst.

Deutschland Prozess gegen U-Bahn-Treter gestartet
Der Angeklagte zu Beginn des ProzessesBild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Keine Erinnerung an die Tat

Der aus Bulgarien stammende Angeklagte hatte zu Prozessbeginn gestanden und um Entschuldigung gebeten. Er sei der Mann auf dem von der Polizei verbreiteten Video einer Überwachungskamera, erklärte der Angeklagte über seine Verteidiger. Er sei aber berauscht gewesen und könne sich an das Geschehen nicht erinnern. Der Mann war nach der Tat geflüchtet und im Dezember festgenommen worden, als er mit seiner Ehefrau auf dem Zentralen Omnibusbahnhof aus Frankreich ankam. Kurz zuvor hatte die Polizei bei der Öffentlichkeitsfahndung Aufnahmen der Überwachungskameras veröffentlicht.

wo/gri (dpa, afp)