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Faszination Beethoven auf Bonner Plätzen

Miriam Webber | Meike Krüger
4. September 2018

Die Resonanz auf das Public Viewing in Bonn zeigt: Ludwig van Beethoven ist noch immer ein Star. Warum ist das so? Wir haben uns beim Eröffnungswochenende des Beethovenfests mal umgehört.

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Beethovenfest 2018
Bild: DW/R. Fulker

Was haben ein tätowierter Familienvater mit Baby auf dem Arm, eine Rentnerin in Multifunktionskleidung und eine ganze Horde kleiner Kinder gemeinsam?

Sie alle hören Musik von Ludwig von Beethoven.

Zumindest an diesem Wochenende. Da füllten sich die Märkte und Straßen der Bonner Innenstadt mit unzähligen Schaulustigen und Musikfans, begleitet von den Klängen des wohl berühmtesten Sohnes der Stadt. Gespielt werden die Werke während des Beethovenfests in den vielfältigsten Varianten. Am eindrucksvollsten natürlich durch die großen Orchester.

Live-Übertragung unter freiem Himmel

Und die konnten Besucher an den ersten drei Tagen des Festivals sogar live auf dem Marktplatz erleben, wohl einem der schönsten "Konzertsäle" des Festivals. Übertragen auf großer Leinwand, schallten nicht nur die 5, 7. und 9. Sinfonie Beethovens über den Platz, sondern auch die Werke anderer Komponisten. Größtenteils wurde live aus dem Bonner World Conference Center geschaltet. Wer keinen Stuhl der Bonner Einzelhändler direkt vor der Bühne ergattern konnte, hatte die Möglichkeit, sich einen Klappstuhl des Beethovenfests zu leihen. Viele standen aber auch einfach.

Manche verharrten dabei in ehrwürdig verträumter Aufmerksamkeit, um auch nicht die leisesten Töne der Beethoven-Sinfonien zu verpassen. Andere stießen eher zufällig dazu, auf dem Weg zum Shopping, oder dem sonntäglichen Kaffeetrinkern in der Stadt.

Andächtige Stille trotz Kindern und Kirchengeläuts

Für die Kinder war die größte Herausforderung, sich einen der Heliumballons mit einem streng blickenden Beethoven darauf zu schnappen. Dabei hielten sie oft kurz inne, um der Musik zu lauschen. Tatsächlich herrschte während der Konzerte eine andächtige Stille im bunt gemischten Publikum unter freiem Himmel. Auch wenn die Kirchenglocken keine Rücksicht auf besondere Höhepunkte des Konzertes nehmen konnten. 

„Ich denke, so erreicht die Klassische Musik wirklich alle, denn viele denken ja, das sei vielleicht zu hoch und zu anspruchsvoll. Mein Mann zum Beispiel geht nie mit mir auf Klassische Konzerte", sagte Besucherin Claudia Heller während der Live-Übertragung aus der Konzerthalle. „Aber wenn es draußen ist, dann kann man ja einfach mal schauen und gehen, wenn es nicht gefällt. Und mein Mann sagte, dass es so gut klinge, dass er noch paar Minuten bleiben und zuhören wollte."

Die Deutsche Welle hat Besucher gefragt, was sie über Beethovens Musik denken und warum der Komponist für Sie so besonders ist. Die Antworten finden Sie in unserer Bildergalerie.