1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Das "Theater auf Tour"

13. März 2011

Seit 20 Jahren ist das "Theater auf Tour" im gesamten deutschsprachigen Raum unterwegs. Das Ensemble präsentiert klassische Märchen und die erfolgreichsten Titel der aktuellen Kinderliteratur.

https://p.dw.com/p/R8JQ
Pressebild der deutschen Erstaufführung 'Das magische Baumhaus' von THEATER auf Tour (Foto: THEATER auf Tour)
"Das magische Baumhaus"Bild: THEATER auf Tour

Zu ihrem Repertoire gehören die Theaterklassiker wie Astrid Lindgrens "Pippi Langstrumpf" und Paul Maars "Sams", Kinderbuch- oder Filmhelden wie die "Hexe Lilli" oder "Tintenherz" von Cornelia Funke. Jetzt hat das "Theater auf Tour" in der Lübecker Musik- und Kongresshalle "Das magische Baumhaus – Abenteuer-Geschichten" von Mary Pope Osborne als Musical aufgeführt.

Die Geschichte muss stimmen

Pressebild der deutschen Erstaufführung 'Das magische Baumhaus' von THEATER auf Tour (Foto: THEATER auf Tour)
Theater auf TourBild: THEATER auf Tour

Im großen Konzertsaal der Hansestadt herrscht lebhaftes Treiben. Rund 800 Kinder mit ihren Eltern sind gekommen. Auf dem Programm steht das Musical "Das magische Baumhaus" von Mary Pope Osborne. Die Kinderbuchreihe gehört mit einer Auflage von 53 Millionen Büchern zu den weltweit erfolgreichsten. Der Schauspieler Marco Böß ist seit fünf Jahren beim "Theater auf Tour" dabei und erzählt vom Wandel in der Stückauswahl: "Wir müssen uns dem Markt anpassen. Wir punkten damit, dass wir Stücke spielen, die auch im Kino aktuell sind, wobei ich auch sagen muss, Klassiker heißen nicht umsonst Klassiker. Die funktionieren immer wieder, weil die Geschichte einfach stimmt."

Musical im Broadway-Stil

Pressebild der deutschen Erstaufführung 'Das magische Baumhaus' von THEATER auf Tour (Foto: THEATER auf Tour)
Das "Theater auf Tour" präsentiert: "Das magische Baumhaus"Bild: THEATER auf Tour

Und darum geht’s im Magischen Baumhaus: Die Geschwister Anne und Philipp entdecken im Wald ein geheimnisvolles Baumhaus und finden schnell heraus, dass das Haus früher voller Bücher war und immer noch magische Kräfte hat. Von da an erleben die beiden rätselhafte Abenteuer in fremden Welten und längst vergangenen Zeiten. Ein Stoff, zu dem Will Osborne, der Ehemann von Mary Pope Osborne, die Musik geschrieben hat. Das Kindermusical lebt von den lauten, aber auch leisen Melodien, vom Zusammenspiel und der Mischung von Gesang und Bühnenaktionen.

Herausforderung für ein Tournee-Theater

Pressebild der deutschen Erstaufführung 'Das magische Baumhaus' von THEATER auf Tour (Foto: THEATER auf Tour)
"Das magische Baumhaus"Bild: THEATER auf Tour

Die räumlichen Bedingungen sind von Stadt zu Stadt, von Aufführung zu Aufführung verschieden. Auf Spezialeffekte muss verzichtet werden, die musikalische Begleitung kommt vom Band und die Bühnenbilder müssen innerhalb kürzester Zeit aufgebaut werden können. Eine Drehbühne mit drei Bildern entführt die Zuschauer in eine Zauberwelt. Ein verwunschener Wald mit dem Baumhaus, ein altes Schloss und eine langer Tisch für die Tafelrunde der Ritter müssen als Kulisse reichen. Ein Rahmen, der den Akteuren umso mehr Spielraum lässt, wie die Schauspielerin Ursula Stampfli meint. "Ich habe in der Kinderliteratur eine gewisse Freiheit vom Schauspielerischen her. Dadurch, dass wir nur sechs Schauspieler sind und verschiedene Rollen spielen müssen, ist das auch ein Zuwachs an Erfahrung."

"Wir sind keine Kindergärtner"

Pressebild der deutschen Erstaufführung 'Das magische Baumhaus' von THEATER auf Tour (Foto: THEATER auf Tour)
"Das magische Baumhaus"Bild: THEATER auf Tour

Bei allem Engagement: Einfach ist die Vermittlung von Kinder-Literatur auf der Bühne - gerade für ein Tournee-Theater - nicht immer. Sei es, dass die räumlichen Gegebenheiten vor Ort nicht stimmen, sei es, dass das Publikum andere Erwartungen hat. Marco Böß hat da so seine Erfahrungen: "Wir erleben oft, dass die Kinder gar nicht vorbereitet sind, weil die Eltern selbst nicht wissen, was das für ein Stück ist. Oder Lehrer bereiten die Schulkinder nicht darauf vor, um was es überhaupt geht, aber das können wir nicht auffangen", erzählt Marco Böß.

"Wir sind Künstler auf der Bühne, die eine Thematik und die Literatur dem Publikum näher bringen und zusammen zwei Stunden ein schönes Erlebnis auf der Bühne haben möchten." Und das ist in Lübeck jedenfalls gelungen. Eine siebenjährige Schülerin bringt es auf den Punkt: "Ich fand das ganz gut, man konnte es gut verstehen. Es war so eine Musical-Art, und ich fand es auch toll, dass das so schnell mit dem Umbauen ging, also mir hat’s gut gefallen."

Autorin: Gudrun Stegen

Redaktion: Conny Paul