1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

FBI fasst Silk-Road-Betreiber

7. November 2014

Monatelang tauschten zehntausende Nutzer harte Drogen auf der Seidenstraße des Internets "Silk Road 2.0" aus. Morde wurden in Auftrag gegeben. Nun ging der mutmaßliche Betreiber der Handelsplattform US-Fahndern ins Netz.

https://p.dw.com/p/1DirI
Die Webseite "Silk Road 2.0" wurde verboten (Foto: rtr)
Die Webseite "Silk Road 2.0" wurde verbotenBild: Reuters/DOJ

"Silk Road 2.0" war nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein geheimes Netzwerk - eine Art illegales eBay oder Amazon - über das unbehelligt Drogen jeder Art, Auftragskiller und andere illegale Dienstleistungen gehandelt worden sind. Neben Ecstasy und Marihuana seien dort auch braunes Heroin-Pulver aus Afghanistan oder reines Kokain angeboten worden. Die Bezahlung erfolgte demnach in der digitalen Währung Bitcoin, die anonyme Finanztransaktionen ermöglicht. Zu erreichen war die Internetseite nur über das Anonymisierungsnetzwerk Tor, das nun deaktiviert ist. Die Bundespolizei FBI geht von 150.000 aktiven Nutzern aus.

26-Jähriger ist der Boss

Betrieben wurde das "Online-Drehkreuz" laut Anklage von dem 26-jährigen Programmierer Blake Benthall, der im Netz unter dem Pseudonym Defcon auftrat. Einen Tag nach seiner Verhaftung wurde er jetzt dem Haftrichter in San Francisco vorgeführt und legte auch gleich ein Geständnis ab, wie Staatsanwältin Kathryn Haun mitteilte. Nach Erkenntnissen der Ermittler verdiente er mit seiner Plattform monatlich rund 400.000 US-Dollar (320.000 Euro). Bei seiner Festnahme stellten Fahnder 100.000 Dollar in bar sicher.

Der Twitter-Account von Blake Benthall, mutmaßlicher Betreiber von "Silk Road 2.0" (Foto: rtr)
Der Twitter-Account von Blake Benthall, mutmaßlicher Betreiber von "Silk Road 2.0"Bild: Twitter

Benthall, der früher für das private Raumfahrtunternehmen SpaceX arbeitete, wurde wegen Drogenhandels, Computer-Hacking, Geldwäsche und des Handels mit gefälschten Ausweisen angeklagt, wie das FBI weiter mitteilte. Bei einer Verurteilung drohen ihm mindestens zehn Jahre Gefängnis, möglich wäre auch eine lebenslange Haft.

Den ursprünglichen "Silk Road"-Handelsplatz im Internet hatten die Behörden im Oktober 2013 geschlossen. Nur fünf Wochen später ging dann "Silk Road 2.0" ans Netz. Der mutmaßliche "Silk Road"-Gründer William Ulbricht wartet in New York auf seinen Prozess. Im Februar bekannte er sich nicht schuldig.

se/SC (ape, dpae, afp)