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FC Barcelona gewinnt Champions League

16. Mai 2021

Selten hat es verdientere Siegerinnen gegeben: Die Frauen des FC Barcelona fegen den FC Chelsea vom Platz und holen erstmals die Champions League. Die deutsche Nationalspielerin Melanie Leupolz wird zur tragischen Figur.

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Fußball I UEFA Frauen Champions League - Finale I Chelsea vs Barcelona
Unbändige Spielfreude und wilde Entschlossenheit - die "FC Barcelona Femeni" sind nicht zu schlagenBild: Adam Ihse /PA images/imago images

Das Finale der Frauen-Champions-League in Göteborg war keine Viertelstunde alt, da war es aus Sicht von Melanie Leupolz schon so gut wie gelaufen. Die deutsche Nationalspielerin in Diensten des FC Chelsea war in den Anfangsminuten an zwei entscheidenden Szenen beteiligt.

Beide führten zu frühen Gegentoren für ihr Team - Wirkungstreffer, nach denen sich die Londonerinnen gegen die Frauen des FC Barcelona nicht mehr ins Spiel zurückkämpfen konnten. Am Ende hieß es sogar 0:4 (0:4). Ein verdienter Sieg für die Spanierinnen, die erstmals die wichtigste Trophäe im europäischen Klubfußball gewinnen konnten. 

Riem Hussein zeigt auf den Punkt

Dabei war Leupolz voller Hoffnung und Zuversicht in das Endspiel der "Königinnenklasse" gestartet. Beherzt ging sie gegen die Angreiferinnen zur Sache, verursachte dabei aber unfreiwillig mehr Schaden als Nutzen: Beim ersten Angriff Barças half sie im eigenen Strafraum aus, wurde von einer Mitspielerin angeschossen und lenkte den Ball nach nur 35 Sekunden unhaltbar für Ann-Katrin Berger, die deutsche Torhüterin Chelseas, ins eigene Tor (1. Minute).

Fußball I UEFA Frauen Champions League - Finale I Chelsea vs Barcelona
Immer einen Schritt zu spät: Melanie Leupolz (l.) mit ihrer Gegenspielerin Jenni Hermoso (r.)Bild: Martin Meissner/AP/picture alliance

Bei ihrer zweiten Abwehraktion traf Leupolz Jenni Hermoso am Knöchel: Die deutsche Schiedsrichterin Riem Hussein entschied auf Elfmeter für Barcelona, der nach kurzer Kontrolle durch die Videoschiedsrichter bestätigt wurde. Alexia Putellas verwandelte sicher (14.), noch vor der Pause erhöhten Aitana Bonmati (21.) und Caroline Graham Hansen, die früher für den VfL Wolfsburg spielte (36.). Die Partie war im Grunde schon zur Pause entschieden, dennoch war es ein richtig gutes Fußballspiel - wenn auch mit deutlichem Übergewicht für die eine Seite. 

Hochamt gespickt mit Superstars

Das Endspiel der Women's Champions League war mit Spannung erwartet worden - und mit einer gewissen Freude darüber, dass nach fünf Siegen von Olympique Lyon endlich ein anderes Team den Champions-League-Pokal holen würde. Noch dazu eines, das ihn zuvor noch nicht gewonnen hatte. Beide Mannschaften waren zuvor in ihren heimische Ligen Meisterinnen geworden. Auch der Blick auf die beteiligten Spielerinnen prophezeite eine Art Hochamt: Lieke Martens, Jenni Hermoso, Kheira Hamraoui bei Barça. Pernille Harder, Sam Kerr und Fran Kirby bei Chelsea - allesamt Superstars ihres Sports.

Doch weder Harder noch Kerr, die im Halbfinale Bayern München noch die Grenzen aufgezeigt hatten, konnten ihre wenigen Chancen nutzen können. Ganz anders die Spanierinnen, die Chelsea in vielen Belangen überlegen waren: schneller, entschlossener, und taktisch hervorragend eingestellt. Sie schafften es, pünktlich zum Höhepunkt ihre beste Leistung abzurufen - in der ersten Halbzeit offensiv, nach der Pause, als Chelsea verzweifelt nach vorne drängte, auch defensiv.

Am Ende gab es nur einen verdienten Sieger und die Spielerinnen von Chelsea trotteten enttäuscht vom Platz. Melanie Leupolz erlebte diesen Moment nur noch von außen mit - sie war nach ihren unglücklichen ersten Hälfte bereits zur Pause ausgewechselt worden.