1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Feilschen in Kairo

3. April 2013

In Ägypten verhandeln Vertreter des Internationalen Währungsfonds über einen Milliardenkredit zur Bewältigung der Wirtschaftskrise. Fraglich ist, ob die islamistische Regierung deren Bedingungen erfüllen kann und will.

https://p.dw.com/p/188cS
Suk in Kairo (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Finanzspritze in Höhe von 4,8 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 3,65 Milliarden Euro, soll Ägypten wirtschaftlich wieder auf die Beine bringen. Denn seit der Revolution im vorletzten Jahr bleiben im Land am Nil die Touristen aus. Investitionen wurden eingefroren und die Devisenreserven sind um fast zwei Drittel zusammengeschrumpft.

Ägyptens Wirtschaft leidet

Eigentlich hatte sich die Regierung von Präsident Mohammed Mursi schon im November mit dem IWF auf den Milliardenkredit verständigt. Dieser wurde jedoch nach dem Ausbruch neuer Krawalle ausgesetzt.

Die Regierung in Kairo hofft, noch in diesem Monat eine Zusage des IWF zu erhalten. Zuletzt äußerte sie sich zuversichtlich, dass man einer Einigung jetzt deutlich näher kommen werde.

Das Problem aber sind die harten Wirtschaftsreformen, die Ägypten im Gegenzug für die Finanzspritze des IWF umsetzen müsste. Dazu gehören Steuererhöhungen und die politisch brisante Streichung der überaus großzügigen staatlichen Subventionen für Benzin und Lebensmittel, insbesondere Brot.

Schon jetzt ist die Stimmung in der Bevölkerung aufgeheizt. In den vergangenen Monaten kam es wiederholt zu Demonstrationen gegen den Einfluss der extremistischen Muslimbruderschaft, der politischen Heimat von Präsident Mursi.

Aber auch, wenn er die Subventionen nicht antasten würde und dem Land das Geld ausginge, stünden nach Einschätzung von Experten ebenfalls Chaos und explodierende Preise bevor.

uh/se (dpa, rtr)