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Ferdinand Dudenhöffer: "Man kann Rover nur zerschlagen"

12. April 2005

Direktor des Center for Automotive Research (Gelsenkirchen) im Interview von DW-WORLD.DE

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"Rover erfolgreich zu machen, ist die Quadratur des Kreises": Ferdinand DudenhöfferBild: DW

"Es wird niemandem gelingen, Rover zu retten. Rover erfolgreich zu machen, ist die Quadratur des Kreises. Man kann Rover nur zerschlagen und versuchen, Teile davon weiterzuführen." Das sagte Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des Center for Automotive Research (Gelsenkirchen), im Interview von DW-WORLD.DE. In einem Massenmarkt, "wo andere Hersteller Millionen Fahrzeu-ge absetzen", könne es nicht funktionieren, weniger als 150.000 Fahrzeuge jährlich zu verkaufen. "Die Kostensituation ist so einfach nicht lösbar, und die Kunden sind dafür auch nicht da", so Dudenhöffer. Das britische Werk Longbridge sei betriebswirtschaftlich nicht überlebensfähig.

Die Probleme bei Rover reichten schon 20 Jahre zurück. Dudenhöffer: "Die Marke Rover war immer nur auf den britischen Markt ausgerichtet. Es wurde verpasst, sich international aufzustellen. Der Vertrieb, das Marketing und das Händlernetz im Ausland waren immer schwach. Außerdem hatte Rover immer mit Qualitätsproblemen zu kämpfen."

Selbst BMW habe es nicht geschafft, Rover in den Griff zu bekommen. "Das Volumen ist zu klein, und die Qualität der Fahrzeuge ist insgesamt zu schlecht. Der Erfolg der internationalen Autohersteller in Großbritannien beruht auf ge-nauen Vorgaben aus den Konzernzentralen, die vor Ort von gut ausgebildeten, britischen Arbeitskräften umgesetzt werden", sagte der Wissenschaftler gegenüber DW-WORLD.DE.
12. April 2005