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Fest für die Götter in Nepal

Sebastian Schung22. Februar 2016

Mehr als vier Wochen lang feiern gläubige Hindus in Nepal das Fest der Göttin Swasthani. Neben Lesungen aus den heiligen Texten und dem Fasten sind die rituellen Bäder zentral, im Zuber oder im Fluss.

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Das religiöse Fest Swasthani (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/N. Chitrakar

"Swasthani Brata Katha" heißt in Nepal das alljährliche Fest zu Ehren hinduistischer Gottheiten, vor allem Shivas und Swastanis. Es basiert auf der gleichnamigen Sammlung von Geschichten mit den Wundertaten der Göttin Swasthani in 31 Kapiteln. Mit dem ersten Vollmond im Januar beginnt für gläubige Hindus eine mehr als vierwöchige Zeit der religiösen Hingebung. An erster Stelle stehen Lesungen aus den als heilig betrachteten Schriften, ein Kapitel pro Tag.

Frauen bei rituellen Waschungen in der Nähe von Kathmandu (Foto: Reuters)
Frauen bei rituellen Waschungen in der Nähe von KathmanduBild: Reuters/N. Chitrakar

Die Göttin Swasthani nimmt dabei eine besondere Stellung ein. Halten sich die Gläubigen während der Zeit der Festlichkeiten an ein strenges Fastenritual, so erfüllt Swasthani ihnen gemäß der Überlieferung all ihre Wünsche. Grund genug für viele Hindus, sich an den religiösen Waschungen und der Verehrung des heiligen Buches zu beteiligen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Zahl 108: Nach ihr richten sich die Opfergaben in Form von Sesamkonfekt und Blüten.

Gläubiger im Weiß der Brahmanen bei festlichen Ritualen (Foto: Reuters)
Gläubiger im Weiß der Brahmanen bei festlichen RitualenBild: Reuters/N. Chitrakar

Das rituelle Baden im Fluss Sankhu - der in den Erzählungen mehrmals erwähnt wird - hat besondere Bedeutung, genauso die Farben der Gewänder. Die Farben beziehen sich auf die verschiedenen Hindu-Kasten: Das Weiß der Brahmanen, das Rot der Kshatriya, das Gelb der Vaishya und das Schwarz der Schudras. Diese Kasten haben für die Gesellschaft große Bedeutung. Sowohl in Nepal als auch im benachbarten Indien sind sie immer noch ein großes Hindernis für die gelebte Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz.

Am ersten Vollmond des Folgemonats Februar endet das Fest mit der Verehrung der schöpferischen Kraft der Gottheit Shiva.