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FFC Frankfurt heiß auf neunten Titel

Olivia Fritz11. Mai 2012

Kurz vor dem DFB-Pokalfinale der Männer in Berlin steigt in Köln das Endspiel der Fußballfrauen: Titelverteidiger FFC Frankfurt gegen den FC Bayern. Dabei stehen die Münchener vor einem historischen Double.

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Frankfurts Mannschaft feiert den DFB-Pokalgewinn. (Foto: Juergen Schwarz/dapd)
Bild: dapd

Noch nie standen sowohl Frauen als auch Männer eines Vereins im Finale des DFB-Pokals. Und noch nie konnte ein Klub einen Doppeltriumph im nationalen Pokal feiern. Möglich ist das zwar in dieser Saison, doch die Chancen für die Münchener Fußballfrauen stehen äußerst schlecht: Sie gehen als absolute Außenseiterinnen in die Partie gegen die achtmaligen Pokalsiegerinnen aus Frankfurt.

FC Bayern ausnahmsweise nicht favorisiert

Die Münchenerinnen stehen im absoluten Schatten der Topteams aus der Frauenfußball-Bundesliga. Für sie wäre es der erste Titelgewinn der Vereinsgeschichte. Erst zweimal schafften sie es ins Endspiel (1988 und 1990) – beide Partien gingen verloren. "Es kann ein historischer Tag werden", erklärte daher Trainer Thomas Wörle. "Aber bei uns muss schon sehr viel passen." Wörle trifft mit seinem eher unerfahrenen Team auf eine mit Nationalspielerinnen gespickte Elf aus Frankfurt. Unter anderem spielen dort Torhüterin Nadine Angerer, Fatmire Bajramaj und Melanie Behringer, die auch schon die Fußballschuhe für die Bayern geschnürt hat.

FFC will noch zwei Titel holen

Die deutsche Meisterschaft hat der FFC Frankfurt bereits abschreiben müssen. Dennoch bleibt die Möglichkeit, zwei Titel zu holen, denn das DFB-Pokalfinale ist nur der Auftakt zu einem weitaus bedeutenderem Wettbewerb: Wie auch die Männer des FC Bayern stehen die Frankfurterinnen im Endspiel der Champions League. Sie treffen am Donnerstag, (17. Mai) in München auf Olympique Lyon. Mit einem Sieg wären sie trotz verpatzter Meisterschaft auch in der nächsten Saison in der europäischen Königsklasse dabei. "Es wäre extrem traurig, wenn wir nächste Saison nicht Champions League spielen würden", sagte FFC-Manager Siegfried Dietrich.

20.000 Fans erwartet

Während bei den Männern Rekordsummen ausgespielt werden, geht es bei den Frauen um die Siegprämie von 60.000 Euro. Der Verlierer bekommt immerhin noch 40.000 Euro. Selbst Frankfurt, das mit einem Gesamtetat von 1,8 Millionen Euro zu den besser gestellten Vereinen zählt, kann dieses Geld gut gebrauchen. Der Rekord-Pokalsieger steht zum zwölften Mal im Endspiel – so oft wie keine Mannschaft zuvor. Dabei setzte sich das Team von Trainer Sven Kahlert unter anderem gegen Turbine Potsdam und in einem spannenden Elfmeterkrimi gegen den FCR Duisburg durch.

Torfrau Desiree Schumann (Frankfurt) hält den Elfmeter gegen Linda Bresonik (Duisburg) 1. FFC Frankfurt - FCR 2001 Duisburg, DFB-Pokal-Halbfinale
Frankfurt gewann das dramatische Elfmeterschießen gegen Duisburg im HalbfinaleBild: picture alliance/bild pressehaus

Der FC Bayern hatte den scheinbar leichteren Weg, konnte sich unter anderem aber nur mit Mühe gegen Saarbrücken, Jena und Bad Neuenahr durchsetzen. Das Halbfinale gegen den Hamburger SV gewannen die Münchenerinnen dagegen klar mit 5:2.

Köln bleibt Finalstadion der Frauen

Für das Finale sind bisher 14.000 Tickets verkauft, die Veranstalter rechnen mit 20.000 Zuschauern. "Wir freuen uns extrem auf die Partie vor dieser Kulisse, die für uns ja nicht alltäglich ist", sagte Bayern-Trainer Wörle. Das Finale wird zum dritten Mal in Köln ausgetragen. Seit 2010 findet es losgelöst vom Berliner Männerfinale statt. Der DFB und die Stadt Köln verlängerten kürzlich den entsprechenden Vertrag bis 2015.