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FIFA-Funktionär Kattner entlassen

Calle Kops dpa
23. Mai 2016

Bei der FIFA hat es den nächsten Spitzenfunktionär erwischt: Der Deutsche Markus Kattner ist nicht mehr geschäftsführender Generalsekretär. Der 45-Jährige soll seine treuhänderische Verantwortung missbraucht haben.

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Markus Kattner vor dem FIFA-Logo im Porträt (Foto: picture alliance/dpa/W. Bieri)
Bild: picture alliance/dpa/W. Bieri

Markus Kattner ist als Interimsgeneralsekretär der FIFA mit sofortiger Wirkung entlassen worden. Das teilte der Fußball-Weltverband am Montag mit. "Interne Untersuchungen der FIFA haben Verletzungen seiner treuhänderischen Verantwortung in Bezug auf sein Arbeitsverhältnis festgestellt", hieß es in einer Mitteilung. Darüber hinaus werde der Verband "keine weiteren Details bekanntgeben, die Kooperation mit den relevanten Behörden wird aber weitergeführt".

Kattner hatte nach der Suspendierung des mittlerweile ebenfalls entlassenen Jerome Valcke den Posten als geschäftsführender Generalsekretär in der FIFA-Zentrale in Zürich übernommen. Der Deutsche kam 2003 von der Unternehmensberatung McKinsey zum Weltverband und war eigentlich FIFA-Finanzdirektor. Zuletzt war er in die Schlagzeilen geraten, weil ihm dubiose Zahlungsflüsse bekannt gewesen sein sollen.

Bonuszahlungen

So soll Kattner auch von der 2-Millionen-Franken-Zahlung des damaligen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter an den früheren UEFA-Chef Michel Platini im Jahr 2011 gewusst haben. Laut des Funktionärsduos war die Zahlung ein verspätetes Gehalt für Platinis Dienste um die Jahrtausendwende. Verbucht wurde die Summe in den FIFA-Büchern aber nicht.

Die Entlassung habe jedoch nichts mit den bisher bekannten Fällen zu tun, sagte eine mit den Untersuchungen vertraute Person am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. Erst am vergangenen Freitag sei man bei internen Überprüfungen auf Dokumente gestoßen, die man über das Wochenende geprüft habe und die nun zu dem Schritt führten. Dabei soll es um Bonuszahlungen an Kattner in Höhe von "einigen Millionen Dollar" in der Zeit zwischen 2008 und 2014 gehen.

ck/jhr (dpa)