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FIFA sieht sich und Infantino als Opfer

3. August 2020

Der Fußball-Weltverband FIFA erneuert seine Kritik an der Schweizer Justiz, die gegen Gianni Infantino ermittelt. Vize-Generalsekretär Alasdair Bell wittert gar eine Verschwörung gegen den FIFA-Präsidenten.

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Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Tarantino

"Das alles ist nicht richtig, es ist grotesk und unfair", sagte der stellvertretende Generalsekretär des Fußball-Weltverbands FIFA, Alasdair Bell, bei einer Video-Pressekonferenz: "Leider existiert nun dieses Verfahren, das der FIFA und dem Präsidenten Schaden zufügt." Bell deutete sogar an, dass hinter den Vorwürfen gegen FIFA-Chef Gianni Infantino ein Komplott stecke. "Es sind merkwürdige Sachen passiert", sagte der Jurist und fügte geheimnisvoll an: "Man hat Freunde, man hat Rivalen." Ein Sturz Infantinos könne im Interesse mancher Personen sein, so Bell.

Am Donnerstag hatte die Schweizer Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Infantino eröffnet. Dabei geht es um drei Treffen mit dem schon länger in die Kritik geratenen Leiter der Bundesanwaltschaft, Michael Lauber. Der Vorwurf lautet unter anderem Anstiftung zum Amtsmissbrauch. Die Treffen hätten lediglich dem Informationsaustausch gedient, um den Willen der neuen FIFA-Führung zur Zusammenarbeit in Strafverfahren aus der Zeit vor Infantino zu unterstreichen, behauptete FIFA-Funktionär Bell.

Wie entscheidet die Ethikkommission?

Er ließ offen, ob die FIFA-Ethikkommission gegen Infantino ermitteln und ihn gegebenenfalls suspendieren wird. "Sie muss sich die Situation anschauen und über eine Suspendierung nachdenken, sofern es etwas geben sollte, das auffällig ist", sagte Bell. "Und natürlich würde Gianni Infantino eine solche Entscheidung akzeptieren." Der formell unabhängigen FIFA-Ethikkommission wurde wiederholt Untätigkeit vorgeworfen, seitdem die kolumbianische Juristin Maria Claudia Rojas 2017 zur Chefermittlerin gewählt worden war. 2019 hatte die FIFA das Wort "Korruption" aus dem Ethikcode gestrichen.

sn/asz (dpa, sid)