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FIFA will neun Jahre Sperre für Valcke

Calle Kops (sid, dpa)5. Januar 2016

Nächster Paukenschlag im FIFA-Skandal: Die Ermittlungskammer der Ethikkommission beantragt bei der Spruchkammer eine Neunjahressperre für den früheren Generalsekretär Jerome Valcke - und eine hohe Geldstrafe.

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FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke bei einer Pressekonferenz (Foto: EPA/ALESSANDRO DELLA BELLA dpa Bildfunk)
Bild: picture-alliance/Alessandro Della Bella

Die Ermittlungskammer der FIFA-Ethikkommission hat gegen den bislang suspendierten Generalsekretär Jerome Valcke eine Sperre von neun Jahren gefordert. Zugleich wurde die vorläufige Sperre, die am 5. Januar ausgelaufen wäre, um weitere 45 Tage verlängert. Bis dahin muss die rechtssprechende Kammer unter dem deutschen Vorsitzenden Hans-Joachim Eckert ein endgültiges Urteil sprechen. Neben der Sperre von neun Jahren fordern die Ethikhüter auch eine Strafzahlung von 100.000 Schweizer Franken für den Franzosen.

Ihm werden zahlreiche Verstöße gegen den Ethikkodex vorgeworfen. Der Fußball-Weltverband FIFA selbst hatte Valcke bereits am 17. September 2015 suspendiert, am 8. Oktober folgte dann auch die Ethikkommission mit einer vorläufigen Sperre von 90 Tagen. Zuvor waren diverse Korruptionsvorwürfe gegen den langjährigen FIFA-Funktionär laut geworden. Demnach habe sich Valcke im Zusammenhang mit einem Ticketing-Vertrag der FIFA für die WM-Turniere 2010 bis 2022 eine diskrete Gewinnbeteiligung zusichern lassen.

Unter Verdacht

FIFA-Präsident Joseph Blatter (l.) und FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke (r.) sitzen nebeneinander (Foto: REUTERS/Ruben Sprich)
Bilder aus alten Tagen: FIFA-Präsident Joseph Blatter (l.) und FIFA-Generalsekretär Jerome ValckeBild: Reuters/R. Sprich

Die US-Justiz verdächtigt zudem Valcke, im Rahmen der Vergabe der WM 2010 zehn Millionen Dollar aus Südafrika an die von Skandalfunktionär Jack Warner kontrollierten Fußball-Verbände CONCACAF und CFU weitergeleitet zu haben.

Valcke war im Machtgefüge des inzwischen für acht Jahre suspendierten FIFA-Präsidenten Joseph Blatter bis zu seiner Entmachtung, die Nummer zwei. Die Ethikkommission hatte neben Blatter auch UEFA-Präsident Michel Platini bis 2023 für alle Tätigkeiten im Fußball gesperrt. Hintergrund ist eine dubiose Millionenzahlung Blatters an Platini für weit zurückliegende Beratertätigkeiten.