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Finanzinvestor steigt bei ThyssenKrupp ein

25. September 2013

Neuer Großaktionär beim angeschlagenen Industrie-Konzern: Der Finanzinvestor Cevian Capital hat bei dem Dax-Unternehmen Anteile im Wert von gut fünf Prozent erworben - und will mehr.

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Beleuchtetes ThyssenKrupp-Logo (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

ThyssenKrupp ist ins Visier von Finanzinvestoren geraten. Neuer Großaktionär bei den Stahlkochern ist der schwedische Investor Cevian, der sich bereits über fünf Prozent der Stimmrechte gesichert hat, wie er mitteilte. Doch dabei soll es nicht bleiben: "Cevian schließt nicht aus, seinen Anteil in Zukunft zu erhöhen", sagte eine Unternehmensprecherin - an eine komplette Übernahme sei aber nicht gedacht, betonte sie.

"Mit Cevian Capital als neuem Investor gewinnen wir einen renommierten, europäischen Großaktionär, der auch in Deutschland über umfangreiche industrielle Erfahrung verfügt", empfing ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger den Investor mit offenen Armen. "Wir freuen uns, dass Cevian auf den vom Vorstand eingeschlagenen Weg vertraut und damit die strategische Weiterentwicklung des Konzerns unterstützt".

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Kein Mandat im Visier

Cevian gilt als aktiver Investor, der sich ins Konzerngeschehen einmischt. Die Frage nach einem Mandat im Aufsichtsrat stelle sich aber "zurzeit nicht", sagte die Sprecherin. Dennoch: Der Einstieg könnte Spekulationen auf eine Zerteilung des Konzerns befeuern, erklärten Analysten der DZ Bank.

Anders als das Stahl- wirft das Technologiegeschäft des Konzerns solide Gewinne ab. Der Einstieg von Cevian sei "bei anderen Unternehmen in der Vergangenheit nicht zum Nachteil der Aktionäre gewesen", sagte Commerzbank-Analyst Ingo-Martin Schachel. "Im Gegenteil, es ist in der Regel nach Cevians Einstieg zu einer nachhaltigen Wertsteigerung gekommen." Darauf hoffen nun auch die Anleger: ThyssenKrupp-Aktien legten am Mittwoch- Morgen um 3,54 Prozent auf 18,12 Euro zu.

Nicht der erste Deal in Deutschland

Der schwedische Investor Cevian, für den auch der ehemalige Daimler-Vorstand und Metro-Chef Eckhard Cordes arbeitet, wurde 2002 gegründet. Cevian kauft nach eigener Auskunft typischerweise zehn bis 15 Prozent an Unternehmen mit zwei bis zehn Milliarden Euro Umsatz. Beim Baudienstleister Bilfinger etwa ist Cevian in Deutschland bereits engagiert.

Der größte Coup von Cevian in Deutschland war der Kranbauer Demag Cranes. Die Schweden hatten den Konzern als Übernahmekandidaten ausgemacht und stiegen mit zehn Prozent ein. Mit tatkräftiger Hilfe des Großaktionärs kam es nur ein Jahr danach zur Übernahme durch den US-Baumaschinenkonzern Terex - und Cevian hatte seinen Einsatz verdoppelt.

ul/det (rtr, dpa)