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Fitch: Ratings aller Euro-Staaten in Gefahr

11. Mai 2012

Bei einem Euro-Austritt Griechenlands droht allen Staaten der Währungsunion eine Herabstufung. Das teilte die Ratingagentur Fitch am Freitag in London mit.

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Blick auf einen Monitor der Ratingagentur Fitch (Foto: dapd)
Symbolbild Wirtschaft Banken Europa RatingagenturBild: dapd

Sollte Griechenland als Folge der politischen Krise oder eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs aus der Währungsgemeinschaft ausscheiden, würde Fitch die Ratings der anderen Euroländer mit dem Zusatz "negative watch" versehen, teilte die Agentur mit. Damit würde eine baldige Herabstufung drohen.

Die Ratings von Ländern, die bereits einen negativen Ausblick haben, seien dabei besonders gefährdet, so Fitch. Dies beträfe Zypern, Frankreich, Irland, Italien, Portugal, Spanien, Slowenien und Belgien.

Die Wahrscheinlichkeit und den Umfang einer Herabstufung machte die Agentur von der Reaktion der Eurostaaten auf einen Austritt Griechenlands abhängig. Entscheidend sei, ob es der Politik gelinge, die Ansteckungsgefahren in Grenzen zu halten und einen glaubwürdigen Plan für eine reformierte Eurozone vorzulegen, so Fitch.

Neue Schulden würden teurer

Neben Moody's und Standard & Poor's ist Fitch ist die kleinste der drei weltweit dominierenden Ratingagenturen. Die Agenturen bewerten die Bonität von Unternehmen und Staaten. Von ihrem Urteil hängt ab, zu welchen Konditionen sich Schuldner Geld leihen können. Je schlechter die Bewertung, umso teurer wird es, an Geld zu kommen.

Die Mehrheit der Griechen lehnt bisher einen Austritt aus der Eurozone ab. Allerdings ist es nach der Wahl am vergangenen Wochenende noch keiner Partei gelungen, eine regierungsfähige Koalition zu bilden. Die internationalen Geldgeber haben ein Ende ihrer Unterstützung für den Fall angekündigt, dass Griechenland seinen Reformkurs aufgibt.

bea/wl (Reuters)