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Flaute am Finanzmarkt

Rolf Wenkel26. August 2002

Es hatte alles so schön angefangen: Trotz schlechter US-Vorgaben robbte sich der Deutsche Aktienindex DAX zum Wochenauftakt bis an die Marke von 3.900 Punkten heran. Doch dann kam wieder einmal Störfeuer aus den USA.

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Die Münchner Rückversicherung: weltweit größte "Versicherung für Versicherer"

Als jenseits des Atlantiks der Dow Jones ins Minus rutschte, bröckelten auch in Frankfurt die Kurse. Der DAX schloss den Handelstag bei 3.783 - ein Minus von 44 Punkten oder 1,2 Prozent. Am Neuen Markt blieb der Nemax 50 Index mit 522 Punkten rund zweieinhalb Zähler im Plus.

Insgesamt sei das Geschäft schleppend verlaufen, sagten Händler. Die Umsätze seien gering gewesen, was unter anderem auch daran lag, dass die Börse in London geschlossen blieb und somit viele Käufer ausblieben.

Lange Zeit hatten die Telekom und die Versicherer als Indexschwergewichte den DAX gestützt. So war die T-Aktie zeitweise bis auf 11,61 Euro gestiegen. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, nach dem die Mobilfunksparte der Telekom ihr UMTS-Netz gemeinsam mit dem britischen Mobilfunkbetreiber mmO2 aufbauen könnte. Die EU Kommission wolle eine entsprechende Vereinbarung genehmigen, hieß es. Außerdem berichtete die Telekom-Tochter T-Mobile vorbörslich über das bisher beste Halbjahr in der Unternehmensgeschichte. Doch zum Schluss landete auch die T-Aktie mit 0,6 Prozent im Minus.

Auch die Versicherer sorgten lange Zeit für einen freundlichen DAX. Bei den Anlegern scheine sich die Erkenntnis durchzusetzen, dass die zu erwartenden Elementarschäden der Flutkatastrophe in Ost- und Norddeutschland "eigentlich Peanuts" seien, wie sich ein Händler ausdrückte. Allianz stiegen zeitweise bis auf 146,50 Euro, Münchener Rück stiegen bis auf 203,48 Euro, doch beide Werte büßten ihre Gewinne wieder ein. Allianz verloren anderthalb Prozent, Münchener Rück knapp ein Prozent.

Die Aktie des Warenhauskonzerns KarstadtQuelle blieb das Schlusslicht im MDAX. Wegen der anhaltenden Konsumflaute hat das Unternehmen im ersten Halbjahr tiefrote Zahlen geschrieben. Der saisonal bedingte Verlust vor Ertragsteuern fiel mit 348 Millionen Euro im Jahresvergleich mehr als doppelt so hoch aus, hatte der Konzern vorbörslich mitgeteilt. Die Aktie reagierte mit einem zeitweilichen Kursabschlag von 2,8 Prozent, um sich dann gegen den Trend zu erholen. Zum Schluss lag sie bei 22,19 Euro nur noch 0,5 Prozent im Minus.

Am Rentenmarkt verlor der REX 0,06 Prozent auf 114,27 Punkte.Der Bund Future sank um 0,26 Prozent auf 109,80 Zähler. Di Umlaufrendite wurde von der Bundesbank unverändert zum Freitag (23.08.2002) bei 4,51 Prozent ermittelt.

Der Kurs des Euro ist gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 0,9701 (Freitag 0,9697) US-Dollar fest.

Hier die Schlusskurse der 30 deutschen Standardwerte, wie immer und wie auch alle anderen Angaben ohne Gewähr:

DAX-Werte Kurs Veränderung

Adidas-Salomon 79,40 (- 0,10)
Allianz 140,00 (- 2,16)
BASF 41,50 (- 0,30)
Bayer 24,53 (- 0,16)
HypoVereinsbank 23,80 (+ 0,64)
BMW 38,61 (- 0,20)
Commerzbank 11,77 (- 0,34)
DaimlerChrysler 44,91 (- 1,04)
Degussa 30,42 (- 0,23)
Deutsche Bank 64,49 (+ 0,49)
Deutsche Post 10,93 (- 0,07)
Deutsche Telekom 11,18 (- 0,07)
E.ON AG 51,96 (- 0,44)
EPCOS 16,18 (- 0,39)
Fresenius Med. Care 30,48 (- 1,51)
Henkel 69,00 (- 0,32)
Infineon Techno 12,34 (- 0,36)
Linde 42,15 (- 0,30)
Lufthansa 13,26 (- 0,18)
MAN 20,33 (- 0,52)
Metro 27,05 (- 0,19)
MLP 16,41 (- 0,19)
Münchener Rück 194,00 (- 1,75)
TUI AG 22,90 (+ 0,24)
RWE 36,94 (- 0,16)
SAP 82,75 (- 1,59)
Schering 57,60 (- 0,40)
Siemens 49,41 (- 2,04)
ThyssenKrupp 13,81 (- 0,02)
VW 47,90 (- 0,40)

Die Referenzkurse der wichtigsten Devisen, ermittelt von der Europäischen Zentralbank: Ein Euro kostete


0,97 01 amerikanische Dollar
0, 63 82 britische Pfund
1, 46 99 schweizer Franken
116, 13 japanische Yen.