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Wärmerekord in den USA

10. Januar 2007

2006 war in den USA das wärmste Jahr, das je gemessen wurde. Doch das neue Jahr schickt sich an, weltweit alle Rekorde zu brechen: In vielen Gärten sprießt es frühlingshaft, und die Vögel balzen um die Wette.

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Rose im Januar (Quelle: AP)
Noch (oder schon wieder?) blühende Rosen in MitteleuropaBild: AP

Das vergangene Jahr war das wärmste, das in den USA jemals registriert wurde: Die Durchschnittstemperatur lag 2006 bei 12,8 Grad Celsius, wie das National Climatic Data Center (NCDC) mitteilte. Das sind 1,2 Grad mehr als der bisherige Durchschnitt und 0,04 Grad mehr als 1998, das bislang wärmste Jahr. Die NOAA begann die Temperaturaufzeichnungen 1895.

Noch sei unklar, inwieweit ein durch Treibhausgase verursachter Klimawandel für den Temperaturanstieg verantwortlich sei, hieß es. Ein Grund könnte auch das El-Nino-Phänomen über dem Pazifik sein. Weltweit war 2006 den Experten zufolge das sechstwärmste Jahr überhaupt.

In Köln wärmer als auf Malle

Menschen nehmen in NIzza bei Sonnenschein am Strand ihren Lunch ein (Quelle: AP)
Nizza: Mittagessen am StrandBild: AP

Doch das Jahr 2007 wird einer Studie zufolge noch wärmer: Die Kombination aus Klimawandel und dem El-Nino-Phänomen werde die Temperaturen wohl über den bisherigen Rekordstand aus dem Jahr 1998 heben und das Jahr 2007 weltweit zum wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen machen, erklärte der britische Wetterdienst vergangene Woche. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 60 Prozent. "Diese neuen Informationen sind ein weiteres Warnsignal, dass sich das Klima weltweit ändert", sagte die Wissenschaftlerin Katie Hopkins.

Die Folgen dieses Klimawandels waren Anfang Januar weltweit spürbar: So herrschten am Wochenende im New Yorker Central Park rund 22 Grad Celsius. Und Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD) betonte am Mittwoch (10.1.): Die ersten neun Tage des Monats seien in Deutschland fast sieben Grad wärmer gewesen als normalerweise. "Das ist unglaublich viel." Mit zweistelligen Temperaturen war es in der Nacht zum Mittwoch in einigen Regionen Deutschlands sogar wärmer als auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca.

Vogelbabys schon in der Mache

Auch in anderen europäischen Ländern zeigt sich der "Winter" bisher deutlich zu warm. Im französischen Perpignan nahe der spanischen Grenze war es am Dienstagnachmittag 19 Grad warm. Nach Angaben von Météo France liegen die Temperaturen zur Zeit acht Grad höher als üblich. Für Frankreich war 2006 eines der drei heißesten Jahre seit 1950. Der niederländische Wetterdienst erklärte, es seien bereits mehr als 240 blühende Pflanzen in freier Natur sowie mehr als 200 weitere in den Gärten entdeckt worden. In London sah es in vielen Gärten ebenfalls frühlingshaft bunt aus.

Aber nicht nur die Flora, auch die Fauna reagiert auf die ungewöhnlich milden Temperaturen: Bei einigen Tieren haben Experten sogar erste Frühlingsgefühle beobachtet. "Wir sehen schon den einen oder anderen Storch klappern", sagte der Leiter des Wildparks Eekholt in Schleswig-Holstein, Wolf von Schenck. Auch im Tierpark Dessau paaren sich die Störche. Andernorts bauen Vögel bereits Nester: Im Osnabrücker Zoo sind selbst die afrikanischen Webervögel in Balz-Laune. Sollten die Temperaturen weitere vier Wochen so mild bleiben, dann sei mit einer ersten Brut zu rechnen, sagte Zoodirektor Wolf Everts. (ana)