1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Flug AF 447: Absturzstelle im Atlantik entdeckt

3. Juni 2009

Nun ist der Absturz des seit Montag verschollenen Air France-Flugzeugs traurige Gewissheit: Im Atlantik gesichtete Trümmerstücke wurden als Wrackteile des vermissten Airbus identifiziert.

https://p.dw.com/p/I2Pe
Air France-Schalter am Flughafen in Rio (Foto: AP)
Bild: AP

Wie der brasilianische Verteidigungsminister Nelson Jobim mitteilte, wurde gut 600 Kilometer nordöstlich der Inselgruppe Fernando de Noronha ein Trümmerfeld entdeckt, das sich über fünf Kilometer erstreckt. Es gebe "keinen Zweifel" daran, dass es sich bei den von Suchflugzeugen gesichteten Trümmern um Überreste der Air France-Maschine handele. Bergungsschiffe sollen den Absturzort an diesem Mittwoch (03.06.2009) erreichen.

228 Insassen ohne Chance

Nelson Jobim (Foto: AP)
Minister Nelson Jobim informiert die PresseBild: AP

Der Airbus A330-200 mit dem Ziel Paris war am Montag - etwa drei Stunden nach dem Start in Rio de Janeiro - von den Radarschirmen verschwunden, nachdem er automatisch den Ausfall mehrerer Geräte sowie einen Druckabfall gemeldet hatte. An Bord befanden sich sich 228 Menschen aus mehr als 30 Nationen, von denen niemand das Unglück überlebt haben dürfte. 26 Passagiere waren nach Auskunft von Air France deutsche Staatsbürger. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte diese Zahl allerdings noch nicht bestätigen. Derzeit würden mit den Behörden verschiedener Bundesländer alle Informationen geprüft, sagte ein Sprecher.

Aufwendige Suche nach "Black Box"

Die Ursache der Katastrophe ist weiter unklar. Ermittler hoffen darauf, dass die Flugschreiber des Airbus aus dem Meer geborgen werden können. Dies könnte sich jedoch als schwierig erweisen. In dem Gebiet werde eine Wassertiefe von bis zu 4000 Metern gemessen, teilte ein Ozeanologe mit. Die Suche ist zudem ein Wettlauf gegen die Zeit, weil die "Black Box"-Signale nach 30 Tagen erlöschen. Nach Einschätzung von Experten muss das Unglück sehr plötzlich eingetreten sein, da die Besatzung keinen Notruf mehr sendete. An Spekulationen über die Unglücksursache mangelt es nicht: Sie reichen von einem Blitzschlag bis hin zu einer Explosion.

Fernando de Noronha (Foto: AP)
Fernando de Noronha: Nordöstlich der Inselgruppe stürzte die Maschine in den AtlantikBild: AP

Trauer und Mitgefühl

Bundeskanzlerin Angela Merkel zeigte sich "bestürzt" über den Flugzeugabsturz. Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula Da Silva brachte sein Mitgefühl für die Angehörigen zum Ausdruck. Die französische Nationalversammlung gedachte der Vermissten mit einer Schweigeminute. Papst Benedikt XVI. erklärte, seine Gedanken seien bei den Angehörigen.

Der Absturz des A330 ist die schwerste Katastrophe in der zivilen Luftfahrt seit 2001. Damals waren beim Absturz einer American-Airlines-Maschine kurz nach dem Start in New York 265 Menschen ums Leben gekommen. Es handelt sich zudem die schwerste Katastrophe in der Geschichte von Air France. Beim Absturz eines Überschallflugzeugs vom Typ Concorde vor neun Jahren starben 113 Menschen. (wa/ml/afp/ap/dpa/rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen