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Flugzeug in Peru bei Notlandung abgestürzt

24. August 2005

Ein weiteres Luftfahrtunglück im Monat August. Beim Absturz eines Passagierflugzeugs während eines Unwetters in Peru hat es nach Angaben der Fluggesellschaft am Dienstag mindestens 37 Tote und 52 Überlebende gegeben.

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Wrackteile der Tans-MaschineBild: AP

Die peruanische Airline Tans bestätigte mit den Angaben zuvor gemachte Äußerungen von Verkehrsminister José Ortiz, wonach die Mehrheit der 92 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder an Bord der Boeing 737-200 überlebte. Die meisten Verletzten werden laut Behördenangaben in Krankenhäusern versorgt.

Absturz bei Unwetter

Die Absturzstelle lag in einer waldigen Gegend in der Nähe der Stadt Pucallpa. Die Stadt liegt knapp 800 Kilometer nordöstlich von Lima, wo das Flugzeug gestartet war. Die Maschine stürzte am Dienstag (23.8.2005) kurz vor der Landung auf dem Flughafen von Pucallpa inmitten eines schweren Unwetters ab und ging in Flammen auf. Ursprünglich sollte das Flugzeug von Pucallpa aus in die weiter nördlich gelegene Stadt Iquitos fliegen.

Laut Passagierliste waren insgesamt 16 Ausländer an Bord: elf US-Bürger, zwei Italienerinnen, eine Spanierin, ein Kolumbianer und ein Australier. Tans-Sprecher Jorge Belaván erklärte, dadurch dass dem Pilot eine Notlandung gelungen sei, gebe es zumindest Überlebende. Sechs Mitglieder einer US-Familie hätten überlebt, ebenso die beiden Italienerinnen. Unklar war zunächst, ob die übrigen acht Ausländer überlebten oder starben. Behördenangaben zufolge wurden 37 bis 40 Tote geborgen. Der Fund weiterer Leichen sei nicht auszuschließen, hieß es.

Familie überlebte

"Das ist ein Wunder! Meine ganze Familie ist wohlauf", sagte die US-Bürgerin Vilma Vivas dem peruanischen Hörfunksender RPP. Nur ihre zwölfjährige Tochter habe Quetschungen erlitten. In der Unglücksmaschine waren ihr Mann, ihre drei Töchter, ihr Schwager und dessen Frau.

Die wegen der Dunkelheit vorübergehend ausgesetzten Bergungsarbeiten sollten am Mittwochmorgen (24.8.) fortgesetzt werden. Ein RPP-Reporter sagte, es gebe Leichen in einem Umkreis von 150 Metern um das Flugzeugwrack.

Verbrennungen und Brüche

Einige Passagiere überlebten unverletzt. Einer von ihnen, Tomás Ruiz, sagte der Presse, zehn Minuten vor der Landung sei das Flugzeug wegen des Unwetters in Turbulenzen geraten und habe die Landepiste verfehlt. Ein an der Hand verletzter Überlebender, William Zea, sagte, insgesamt gebe es mehr als 20 Verletzte. Die meisten von ihnen hätten Verbrennungen und Brüche erlitten.

Laut dem Aviation Safety Network war es der sechste Unfall der Fluggesellschaft Tans seit 1992 mit insgesamt 65 Toten. Zuletzt stürzte im Januar 2003 in der nordperuanischen Provinz Chachapoyas eine Tans-Maschine vom Typ Fokker-28 ab. Dabei kamen 46 Menschen ums Leben.

Schlimme Bilanz des Monats August

Seit Anfang des Monats August gab es mehrere schwere Luftfahrtunglücke weltweit, bei denen insgesamt mindestens 335 Menschen starben. Die unheilvolle Serie begann am 2. August, als ein Airbus A340 der Air France in Toronto über die Piste hinausschoss und in Brand geriet. Wie durch ein Wunder überlebten alle 309 Menschen an Bord. Nur vier Tage später stürzte eine Propellermaschine vom Typ ATR 72 der tunesischen Fluglinie Tuninter vor Sizilien ins Mittelmeer. 13 Menschen starben und drei gelten als vermisst. Am 16. August starben alle 121 Menschen an Bord einer Maschine der zyprischen Fluggesellschaft Helios, die in Griechenland abstürzte.

Gedenken in Venezuela

Erst vor einer Woche zerschellte ein Flugzeug der kolumbianischen Regionalfluglinie West Caribbean Airways in Venezuela. Alle 160 Menschen an Bord starben. Der Toten wird am Mittwoch (24.8.) in Fort-de-France auf der zu Frankreich gehörenden Insel mit einer großen Trauerfeier gedacht, zu der tausende Menschen erwartet werden. Auch der französische Staatspräsident Jacques Chirac nimmt an der Zeremonie teil. (kap)