1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Fordert Starbucks-Chef Schultz Trump heraus?

5. Juni 2018

Starbucks-Gründer Howard Schultz hat seinen Rückzug aus der weltweit aktiven US-Kaffeehauskette angekündigt - und damit Spekulationen über eine mögliche US-Präsidentschaftskandidatur geschürt. 

https://p.dw.com/p/2yw8V
Nein, das ist noch nicht Lady Liberty im Hintergrund von Howard Schultz, sondern die barbusige Meerjungfrau aus dem Starbucks-Logo
Nein, das ist noch nicht Lady Liberty hinter Howard Schultz, sondern die barbusige Meerjungfrau aus dem Starbucks-LogoBild: picture-alliance/AP Photo/E. Thompson

Was hat er vor? Der Gründer der weltgrößten Kaffeehauskette Starbucks gibt seinen Posten als Vorsitzender des Konzerns auf. Der 64-jährige Howard Schultz, der seit 1982 für die Café-Kette tätig ist, wird am 26. Juni auch das Direktorium verlassen und den Verwaltungsratsvorsitz abgeben. Das teilte das Unternehmen mit.

Spekuliert wird, dass Schultz bei den US-Präsidentschaftswahlen 2020 als Kandidat der Demokraten ins Rennen gehen könnte. Der "New York Times" sagte er, er habe noch nicht über sein weiteres Vorgehen entschieden, er sei jedoch "bereits seit einiger Zeit tief besorgt über unser Land - die zunehmende Spaltung im Land und unser Ansehen in der Welt".

US-Präsident Donald Trump (M.), hier Ende Mai in Nashville, hat mit den Wahlkampfkundgebungen nie aufgehört
US-Präsident Donald Trump (M.), hier Ende Mai in Nashville, hat mit den Wahlkampfkundgebungen nie aufgehörtBild: picture-alliance/dpa/AP/M. Humphrey

Im April 2017 war Schultz bereits als Vorstandschef zurückgetreten. In einem Memo an Mitarbeiter fachte der Spitzenmanager die seit langem kursierenden Gerüchte über eine möglicherweise bevorstehende Karriere in der Politik wieder an. "Ich denke über eine Reihe an Optionen nach, von der Philanthropie bis zum öffentlichen Dienst, aber ich bin noch weit davon entfernt zu wissen, was die Zukunft bereithält", schrieb Schultz den Starbucks-Angestellten. 

Es ist kein Geheimnis, dass Schultz ein eingefleischter Demokrat und Vertrauter von Ex-Präsident Barack Obama ist, der auch Hillary Clinton im Wahlkampf gegen Donald Trump unterstützte. 

Während Starbucks unter Schultz' Leitung in der EU stets wegen angeblicher Steuertricks in der Kritik stand, positionierte er das Unternehmen in den USA politisch klar - und zwar betont liberal und weltoffen. Mit öffentlichen Aussagen zu Themen wie Homo-Ehe, Waffengesetzen oder Rassismus gab Schultz Starbucks ein kontroverses Profil und sorgte dafür, dass die Kette vielen Rechten und Trump-Anhängern ein Dorn im Auge ist. 

Schultz gilt als Architekt und Mastermind hinter dem rasanten Wachstum von Starbucks, das innerhalb von vier Jahrzehnten von einem einzigen Laden in Seattle zu einem Kaffee-Imperium mit über 28.000 Filialen weltweit aufgestiegen ist. 

stu/as (dpa, rtr, afp)