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Europa-League-Triumph für Atlético

12. Mai 2010

Dank zweier Treffer des Uruguayers Diego Forlán gewann Atlético Madrid in Hamburg das Finale der Europa League gegen den FC Fulham mit 2:1 - allerdings erst nach Verlängerung.

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Forlan bejubelt seinen ersten Treffer für Atletico. Foto: AP
Matchwinner ForlánBild: AP

Die erste halbe Stunde gehörte den Spaniern. In der 12. Minute traf Atléticos Stürmerstar Diego Forlán nur den rechten Pfosten. In der 32. Minute zielte der Uruguayer genauer. Aus acht Metern traf Forlán zum 1:0 für Madrid. Die Engländer zeigten sich unbeeindruckt. In der 37. Minute kam Simon Davies im Strafraum der Spanier frei zum Schuss und ließ Atléticos Torwart David de Gea keine Chance. 1:1 hieß es auch zur Pause.

Diego Forlan trifft zum 1:0 für Madrid, Fulhams Torwart Mark Schwarzer machtlos. (Foto: AP)
Forlán trifft zum 1:0 für Madrid, Fulhams Torwart Mark Schwarzer machtlosBild: AP

In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild kaum. Madrid hatte mehr Ballkontakte, Fulham aber blieb mit seiner Kontertaktik stets gefährlich. Mit zunehmender Spieldauer riskierten beide Mannschaften immer weniger. Keiner wollte den möglicherweise spielentscheidenden Fehler machen. Und so ging es fast zwangsläufig in die Verlängerung.

Entscheidung in der 116. Minute

Auch danach gab es viel Kampf, aber wenig hochkarätige Chancen. Die beste für Atlético vergab Aguero in der 105. Minute, als er aus kurzer Entfernung nur das Außennetz traf. Als sich die meisten bereits auf ein Elfmeterschießen einstellten, bewies Diego Forlán erneut, dass er ein Ausnahmestürmer ist. In der 116. Minute erzielte der 30-Jährige aus fünf Metern das entscheidende 2:1 für die Spanier.

Fulhams Simon Davies bejubelt sein Tor zum 1:2, Atleticos Jose Antonio Reyes blickt verzweifelt zum Himmel. (Foto: AP)
Mit ausgebreiteten Armen - Davies bejubelt das 1:1 für Fulham, Reyes verzweifeltBild: AP

Für Madrid war es der erste europäische Titel seit 48 Jahren. 1962 hatte Atlético den Europapokal der Pokalsieger gewonnen – übrigens in Stuttgart, also ebenfalls auf deutschem Boden.

Favoriten aus dem Rennen geworfen

Es war ein Finale der Außenseiter. Der FC Fulham, in der Premier League lediglich auf Platz zwölf gelandet, hatte in der K.o.-Phase der Europa League einen Favoriten nach dem anderen aus dem Rennen geworfen: den Uefacupgewinner des Vorjahrs, Schachtjor Donezk, den Renommierclub Juventus Turin und schließlich im Viertel- und Halbfinale die beiden Bundesligisten VfL Wolfsburg und Hamburger SV. Und auch Atlético Madrid hatte sich im Verlauf des Wettbewerbs gegen hochkarätige Teams durchgesetzt: gegen Galatasaray Istanbul, Sporting Lissabon, den Werder-Bremen-Bezwinger FC Valencia und schließlich gegen den Topfavoriten FC Liverpool.

Beide Finalisten mit Edelfans

Schauspieler Hugh Grant im Hamburger Stadion. (Foto: AP)
Fulham-Fan Hugh GrantBild: AP

Zur Unterstützung der beiden Finalisten waren aus Spanien und England je rund 15.000 Fans angereist, die ihre Teams lautstark unterstützten und für eine tolle Stimmung sorgten. Für Atlético drückte Kronzprinz Felipe die Daumen, für Fulham Hollywood-Star Hugh Grant. Obwohl das Hamburger Stadion mit 50.900 Zuschauern ausverkauft war, blieben einige Plätze leer. Enttäuschte HSV-Fans hatten offenbar ihre vor dem Halbfinale erworbenen Karten nicht genutzt.

Den deutschen Fußballanhängern bleibt jedoch noch die Hoffnung auf einen europäischen Titel. Am Samstag kommender Woche (22.05.2010) greift der deutsche Meister FC Bayern München in Madrid im Endspiel der Champions League gegen Inter Mailand nach der wichtigsten Trophäe im europäischen Vereinsfußball.

Autor: Stefan Nestler (mit sid, dpa)

Redaktion: Oliver Samson