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Forscher entwickeln Baby-Roboter, um menschliches Lernen zu verstehen

15. Juni 2010
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Baby-Roboter Noby (Foto: AP)
Bild: AP

Japanische Wissenschaftler haben einen Baby-Roboter entwickelt, der das Verhalten und die Entwicklung von Kindern simuliert. Der Roboter, der einem neun Monate alten Baby nachempfunden wurde, ist 70 Zentimeter groß und heißt Noby (nine-month-old baby). Warum er von den Forschern gebaut wurde? "Mit Noby versprechen wir uns neue Erkenntnisse über das Aufwachsen und die Lernmechanismen von Menschen", erklärt Chefentwickler Yasuo Kuniyoshi von der Universität Tokio. Der Baby-Roboter sei Teil eines Projekts zu Humanoiden, also menschenähnlichen Robotern. Langfristig will das Team Roboter entwickeln, die mit Menschen zusammenleben können.

Noby wiegt etwa acht Kilogramm und hat bewegliche Gliedmaßen. Sein Körper ist mit 600 Sensoren gespickt, die auf geringste Berührungen reagieren, Kameras und Mikrofone in seinem Kopf lassen ihn sehen und hören. Dabei misst und registriert ein leistungsstarker Computer alle Daten. "Man kann Software in den Roboter laden, seine Reaktionen auf Menschen und Umgebung beobachten und mit dem Verhalten echter Kinder vergleichen", so Kuniyoshi. Falls der Roboter seltsam reagiere, könnten die Wissenschaftler die Software anpassen.

Neben Noby haben die Wissenschaftler den M3-Kindy entwickelt, einen humanoiden Roboter, der an der Hand gehen kann wie ein fünfjähriges Kind sowie M3-Neony, der ein Neugeborenes darstellt. M3 steht für "man-made man" ("menschengemachter Mensch").

Autorin: Judith Hartl (AFP, IDW, ISI Lab)
Redaktion: Ulrike Wolpers