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Forscher entwickeln Kunsthaut, die menschlichem Tastsinn nahe kommt

13. September 2010
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Roboterhand greift nach einem Apfel (Foto: DW)
Bild: DW

Einem internationalen Forscherteam ist es gelungen, eine künstliche Haut zu entwickeln, die fast genauso gut fühlen kann, wie die menschliche. Wie diese "Haut" aus elektronischem Material funktioniert, beschreiben die Wissenschaftler im britischen Magazin "Nature Materials".

Demnach soll sie fast genauso sensibel und schnell auf Druck reagieren wie es der menschliche Tastsinn vermag. Zwar gebe es noch erhebliche Hürden, doch sei dies ein wichtiger Fortschritt, um Roboter und künstliche Arme mit intelligenten, druckempfindlichen Oberflächen auszustatten. "Menschen wissen, wie man ein zerbrechliches Ei halten muss, ohne es zu zerbrechen", so Ali Javey, Computerexperte an der kalifornischen Universität Berkeley. "Wenn wir einen Roboter wollen, der einen Geschirrspüler ausräumen kann, dann soll er dabei kein Weinglas zerbrechen und dennoch den Suppentopf festhalten." Der Prototyp, der zurzeit getestet werde, sei immerhin schon in der Lage, den Druck für das Tippen auf einer Tastatur oder das Halten eines Gegenstandes einzuschätzen.

Die elektronische Kunsthaut besteht aus einem Gerüst winziger Silikon- und Germanium-Drähte, das mit Nanotransistoren verbunden ist.

Die Forscher hoffen, dass in Zukunft eine solche Kunsthaut Prothesenträger ihren Tastsinn zurückgeeben könnte.

Autorin: Judith Hartl (dpa/AFP)
Redaktion: Silke Wünsch