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Forschung, die begeistert - Die Initiative "Wissenschaft im Dialog"

18. Juni 2012

Zu Gast im Studio ist Markus Weißkopf, Geschäftsführer der Initiative "Wissenschaft im Dialog"

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DW: Herr Weiskopf, welche Experimentierstation hat Ihnen auf dem Schiff besonders gefallen?

Markus Weiskopf: Ich finde das Exponat mit den Fischen sehr schön und anschaulich. Bei diesem Exponat kann man sehen: War der Fisch, den man gefangen und jetzt auf dem Teller hat, schon alt genug? Es sind ja echte Fische, die als Vorbild für die Fische des Exponats dienen. Und man kann dadurch sehen: Wenn man zu viele junge Fische aus dem Meer fischt, dann haben sie keine Möglichkeit mehr, sich fortzupflanzen. Ich denke, das zeigt wirklich gut, wie man nachhaltig handeln kann, auch als Verbraucher.

Ihre Initiative richtet sich ja vor allem an Jugendliche, die schon über 12 Jahre alt sind. Warum?

Wir finden, dass es schon sehr viele Aktivitäten von anderen Organisationen, Universitäten, Kommunen und außeruniversitären Einrichtungen für Kinder von 6 bis 12 Jahren gibt. Da passiert einfach schon genug. Die Jugendlichen ab 12 sind eine schwierigere Zielgruppe. Bei denen ist es nicht ganz so einfach, und deswegen gibt es auch nicht ganz so viele Angebote. Das haben wir als Lücke erkannt. Es ist uns besonders wichtig, hier Angebote zu formulieren und die Jugendlichen weiterhin für Wissenschaft zu begeistern.

Wie packen Sie denn die etwas Älteren? Das ist wahrscheinlich nicht so leicht wie bei Kindern. Wie gehen sie das an, mit welchen Methoden?

Die Jugendlichen ab 12 Jahren sind natürlich nicht unbedingt bei Physik und bei Mathe sofort dabei. Deswegen muss man sie auch mit anderen Themen packen. Das heißt, mit gesellschaftlichen Themen oder moralisch-ethischen Fragen. Zum Beispiel über genveränderte Pflanzen oder den Klimawandel.

Und dazu gibt es dann die üblichen Diskussionsveranstaltungen?

Da muss man schon ein bisschen mehr bieten. Ich glaube, heutzutage muss man viel mehr Interaktion anbieten. Das heißt, die Jugendlichen müssen richtig mitmachen können. Sie müssen auf Augenhöhe mit den Experten diskutieren können. Da muss man auch das eine oder andere Web2.0- Angebot mit dabei haben. Mit der traditionellen Podiumsdiskussion lockt man die Jugendlichen nicht so gut an.

Warum ist es wichtig, dass eine breite Masse in der Gesellschaft sich für Forschungsthemen, für Wissenschaftsthemen überhaupt interessiert?

Weil die Forschung letztendlich die Zukunft unserer Gesellschaft beherrschen und gestalten wird. Wir wollen, dass alle dabei mit gestalten. Deswegen sollten sich auch möglichst viele Bürgerinnen und Bürger dafür interessieren. Wir wollen mündige Bürger, die auf Augenhöhe mit diskutieren können und die letztendlich auch die Welt von morgen mit bestimmen können.

Sollten dann in der Konsequenz die mündigen Bürger auch mit entscheiden? Zum Beispiel, in welchem Forschungsgebiet künftig geforscht wird und in welchem nicht?

Die verschiedenen politischen Parteien haben dazu ja schon verschiedene Sachen im Angebot. Das heißt: Bei den Wahlen bestimme ich das automatisch schon mit. Es wird sicherlich aber auch in Zukunft denkbar sein, dass es andere Beteiligungselemente gibt, durch die man mitbestimmen kann, welche Forschungsgebiete besonders interessant sind.

Was wäre denn ein beispielhaftes Thema dafür?

Klimawandel wäre ein Thema.

(Interview: Maria Grunwald)