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Düsseldorf kann doch noch siegen

Tobias Oelmaier
22. Dezember 2019

Ein Torjäger und ein Glücksschuss bescheren Fortuna Düsseldorf doch noch einen versöhnlichen Jahresabschluss. Und Klub-Legende Klaus Allofs muss sich seinen Rekord jetzt teilen.

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Fortuna Düsseldorf - 1. FC Union Berlin
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

"So müssen wir spielen", sagte ein erleichterter Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel nach dem 2:1 (1:0)-Sieg seiner Düsseldorfer gegen den 1. FC Union, "dann können wir auch gegen Mannschaften auf Augenhöhe solche Spiele gewinnen". Zuletzt hatte sein Team das nicht mehr geschafft. Sechs Partien ohne Sieg bedeuteten den vorletzten Rang vor dem letzten Spiel des Jahres. Aber dank der Treffer von Rouven Hennings (38. Minute) und Erik Thommy (90.) bei einem Gegentor von Michael Parensen (48.) kann die Fortuna durchatmen während der Feiertage.

Funkel hatte angekündigt, gegen die überraschend starken Bundesliga-Debütanten aus Berlin auf "Mentalitätsspieler" zu setzten. So brachte er in Oliver Fink, Adam Bodzek, Andre Hoffmann, Markus Suttner und Opoku Ampomah gleich fünf Neue gegenüber dem 0:3 in Augsburg in seiner Anfangsformation. Und dieser Kniff zeigte Wirkung. Vom Anpfiff an drückten die Gastgeber auf das Tor der "Eisernen", erspielten sich dabei auch einige Chancen, ehe sie nach gut einer halben Stunde erstmals jubeln durften. Hennings drosch den Ball aus gut 16 Metern per Drop-Kick in die Maschen. "Ich hab einfach gedacht, versuchst du mal. Mit rechts habe ich in der Bundesliga noch nicht so viele Tore erzielt. Aber dann habe ich den einfach perfekt getroffen", freute sich der Torjäger nach dem Spiel. Es war schon das elfte Saisontor für ihn, damit stellte er die Bestmarke von Klub-Legende Klaus Allofs aus der Hinrunde 1978 ein.

Gut für die Emotionen

Bundesliga Fortuna Duesseldorf vs. 1. FC Union Berlin
Rouven Hennings (l.) schießt das 1:0 für seine Fortuna - sein 11. SaisontorBild: Getty Images/Bongarts/L. Baron

Auch vom zwischenzeitlichen Ausgleich der Unioner kurz nach Wiederanpfiff ließ sich die Fortuna nicht aus dem Konzept bringen. "Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich ein Super-Spiel gemacht, freute sich Hennings, "und uns in der zweiten Halbzeit dann nochmal dagegen gestemmt. Und ein Last-Minute-Treffer ist von der Emotionaliät her etwas ganz Besonderes". Damit meinte er das Tor seines Kollegen Erik Thommy, der sich, nicht entscheidend gestört von den Berliner Abwehrspielern, den Ball 22 Meter vor dem Tor auf den rechten Fuß legen konnte und einfach mal abzog. Nicht besonders scharf, nicht so spektakulär wie zuvor Hennings, aber sehr effektiv. Tommys Flatterball sprang vom unteren rechten Pfosten aus ins Tor, Torwart Rafal Gikiewicz konnte nur verdutzt hinterher gucken.

Mit dem Sieg verbessert sich Düsseldorf in der Tabelle vorbei an Werder Bremen auf den Relegationsplatz. Damit sollte auch die Vertragsverlängerung von Trainer Funkel nur noch Formsache sein. Der 66-Jährige hatte sich kürzlich schon gegenüber der Bild-Zeitung optimistisch gegeben: "Ich hätte null Verständnis dafür, wenn irgendjemand am Trainerteam zweifeln sollte oder sogar etwas verändern will". Nun wünscht sich Funkel, dass auf die 15 Punkte der Vorrunden noch mehr in der Rückrunde folgen. Der Klassenerhalt ist für die Underdogs wieder zu einem realistischen Ziel geworden.