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Frühling auf dem Arbeitsmarkt

1. März 2016

Seit über vier Jahren gab es nicht mehr so wenig Arbeitslose in der Euro-Zone. Auch in Deutschland sank im Februar die Zahl der Arbeitslosen. Noch werden neue Stellen geschaffen, wenn auch weniger als in den Vormonaten.

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Deutschland Potsdam Tafel mit der Aufschrift "Aktuelle Stellenangebote"
Bild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger

Die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone ist auf den tiefsten Stand seit etwa viereinhalb Jahren gesunken. Im Januar waren 16,65 Millionen Frauen und Männer ohne Job. Das sind 1,44 Millionen weniger als ein Jahr zuvor und 105.000 weniger als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Die um saisonale Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote sank binnen Jahresfrist von 11,3 auf 10,3 Prozent. "Das ist die niedrigste Quote in der Euro-Zone seit August 2011", erklärte Eurostat.

Grund dafür ist die bessere Konjunktur. 2015 wuchs das Bruttoinlandsprodukt in der Euro-Zone um 1,5 Prozent, getrieben durch den für den Export hilfreichen billigeren Euro und der Entlastung der Verbraucher durch günstigere Energie. Die EU-Kommission erwartet für dieses Jahr ein Wachstum von 1,7 Prozent, was die Erwerbslosigkeit weiter drücken soll.

Allerdings bleibt das Gefälle in der Währungsunion sehr groß. Griechenland weist derzeit mit 24,6 Prozent die höchste Arbeitslosenquote auf, gefolgt von Spanien mit 20,5 Prozent und Zypern mit 15,3 Prozent. Deutschland hat mit 4,3 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote, vor Malta mit 5,1 Prozent und Luxemburg mit 5,8 Prozent.

Weniger Arbeitslose in Deutschland

Auch in Deutschland scheint beim Blick in die Arbeitsmarkstatistik der Frühling bereits begonnen zu haben. Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Februar um 9000 auf 2,911 Millionen gesunken. Das sind 106.000 Erwerbslose weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkt auf 6,6 Prozent.

Der Rückgang sei auch durch die vergleichsweise milde Witterung im Februar begünstigt gewesen. Im Durchschnitt der vergangenen Jahre war im Februar ein geringer Anstieg üblich. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ging die Erwerbslosenzahl saisonbereinigt um 10.000 zurück.

Der Chef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sagte: "Der Arbeitsmarkt hat sich vor dem Hintergrund eines moderaten Wirtschaftswachstums insgesamt weiter positiv entwickelt. Die Arbeitslosigkeit ist im Februar saisonbereinigt erneut zurückgegangen."

Immer noch Mitarbeiter gesucht

Die Erwerbstätigkeit sowie die Zahl der Menschen mit regulärem Job wuchsen ebenfalls weiter. Nach den jüngsten Daten des Statistischen Bundesamtes vom Januar erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen im Vergleich zum Vormonat saisonbereinigt um 74.000 auf 42,96 Millionen. Das waren 517.000 mehr als im Vorjahr. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legte nach Hochrechnung der Bundesagentur von November auf Dezember saisonbereinigt um 71.000 auf 31,18 Millionen zu. Das waren 780.000 mehr Menschen mit regulärer Beschäftigung als vor einem Jahr.

Nicht mehr ganz so rasant wie in den Vormonaten wächst inzwischen das Stellenangebot. Erstmals seit knapp zwei Jahren ist im Februar die Arbeitskräftenachfrage leicht gesunken; sie liege aber nur knapp unter dem bisherigen Rekordniveau vom Januar, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag mit. Die Bundesbehörde beruft sich dabei auf ihren monatlich ermittelten Stellenindex BA-X. Dieser sank zuletzt im Vergleich zum Januar um einen Punkt auf 209 Zähler. Im Vorjahr hatte er noch um 26 Punkte niedriger gelegen.

"Nach dem schwungwollen Wachstum der letzten Zeit entwickelt sich die Arbeitskräftenachfrage in diesem Monat etwas moderater. Sie befindet sich aber nach wie vor auf sehr hohem Niveau", betonte die Bundesagentur. Angesichts der weiterhin guten wirtschaftlichen Lage rechnen die Nürnberger Arbeitsvermittler aber auch für die kommenden Monate mit einer "hohen Einstellungsbereitschaft". Viele Unternehmen, vor allem in Dienstleistungsbranchen, hätten weiter großen Bedarf an neuen Mitarbeitern.

iw/hb (dpa, rtr)