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Frachter-Befreiung scheitert blutig

29. Januar 2011

Beim vergeblichen Versuch, den entführten deutschen Frachter "Beluga Nomination" zu befreien, sind ein Besatzungsmitglied und ein Seeräuber erschossen worden. Ein Überfall auf ein anderes deutsches Schiff misslang.

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Beluga Nomination (Foto: dpa)
Die "Beluga Nomination" (Archiv)Bild: picture-alliance/dpa

Eine gewaltsame Befreiung des deutschen Frachters "Beluga Nomination" ist offenbar misslungen. Allerdings wurden dabei nach Angaben der Bremer Beluga-Reederei ein Mitglied der ausländischen Besatzung des Frachters und ein somalischer Pirat erschossen. Vier Seeleuten sei die Flucht gelungen, von denen zwei noch vermisst würden.

Drama auf hoher See

Die "Beluga Nomination" war am Samstag vor einer Woche nördlich der Seychellen im Indischen Ozean von somalischen Piraten gekapert worden. Das Gebiet liegt laut Reederei außerhalb der Hochrisikozone am Horn von Afrika vor Somalia, wo wegen zahlreicher Piratenüberfälle internationale Einsatzkräfte patrouillieren. Am Mittwoch hatten sich dann ein dänisches Kriegsschiff und ein Patrouillenboot der Seychellen an das entführte Schiff geheftet.

Wie der Chef der Beluga-Reederei, Niels Stolberg, dem Bremer "Weser-Kurier" (30.01.2011, Sonntagsausgabe), hatten die Militärschiffe am Mittwoch das Feuer eröffnet und dabei einen Piraten getötet. Der Seemann sei dann von den Piraten vermutlich aus Rache erschossen worden. Eine Lösegeldforderung haben die Piraten nach Angaben der Reederei bislang nicht gestellt.

Maschinenschaden behoben

Nach dem gescheiterten Befreiungsversuch setzte die "Beluga Nomination" ihre Fahrt zur somalischen Küste fort. Am Donnerstag hatte sie nach Darstellung der Reederei einen Maschinenschaden. Daraufhin sei ihr das Piraten-Mutterschiff, der ebenfalls entführte Gastanker "York", zur Hilfe gekommen und habe das Schiff wieder flott gemacht. Die Militärschiffe hätten dabei nicht eingegriffen.

Die "Beluga Nomination" fährt unter der Flagge des Karibikstaates Antigua und Barbuda. Sie war auf dem Weg von Malta über die Seychellen und Indien ins südkoreanische Masan. An Bord waren zwölf Seeleute: ein polnischer Kapitän, zwei Ukrainer, zwei Russen und sieben Philippiner.

Weitere Entführung gescheitert

Ein anderes deutsches Schiff, der Tanker "New York Star" der Hamburger Reederei CST, wurde am Freitag ebenfalls im Indischen Ozean von Piraten angegriffen. Die niederländische Marine habe die Seeräuber aber abwehren können, teilte die Reederei mit. Die Besatzung sei unverletzt geblieben.

Autor: Dirk Eckert (dapd, dpa, rtr)

Redaktion: Reinhard Kleber