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Politik

Frankreich und Mali kooperieren wieder

3. Juli 2021

Für einen Monat hatte Frankreich seine militärische Zusammenarbeit mit dem westafrikanischen Krisenstaat Mali gestoppt. Jetzt kooperieren beide Länder wieder. Grund sind Zusagen Malis und Angst vor islamistischem Terror.

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Mali Frankreich beendet die Operation „Barkhane“
Französische Soldaten am Flughafen von Gao in Mali (Archivbild)Bild: AP Photo/picture alliance

Paris bleibe im Anti-Terror-Kampf in der gesamten Region engagiert, teilte das Verteidigungsministerium mit. Es gehe darum, die Terrorgruppen in der Sahelzone gemeinsam zu bekämpfen. Diese wollten einen radikalen Islam in ganz Westafrika etablieren und Menschenrechte aushebeln.

Frankreich hatte Anfang Juni seine gemeinsamen militärischen Einsätze mit Mali zeitweise ausgesetzt und nach dem jüngsten Putsch Garantien für den politischen Übergang gefordert. Das Ministerium machte nun deutlich, dass diese Zusicherungen vorlägen. Auch deshalb werde die frühere Kolonialmacht in Mali sich dort wieder militärisch engagieren.

Zwei Umstürze dicht nacheinander

In einem zweiten Putsch binnen neun Monaten hatte der mächtige malische Armee-Oberst Assimi Goïta Ende Mai die zivile Übergangsregierung mit Präsident Bah Ndaw und Regierungschef Moctar Ouane abgesetzt. Das Vorgehen wurde international verurteilt. Die USA legten ihre Unterstützung für malische Sicherheitskräfte auf Eis, die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) setzte Malis Mitgliedschaft aus.

Paris Frankreich Präsident Emmanuel Macron Pressekonferenz
Präsident Macron hat einen Rückzug Frankreichs vom "Barkhane"-Einsatz angekündigt, viele Fragen sind aber noch offenBild: Sebadelha Julie/Abaca/picture alliance

Mali und Frankreich spielen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen Dschihadisten in der Sahelzone. Frankreich hat rund 5100 Soldaten im Rahmen seines Einsatzes "Barkhane" in Mali, dem Tschad, Niger, Burkina Faso und Mauretanien stationiert. Am 10. Juni kündigte Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron das Ende des "Barkhane"-Einsatzes an, ohne einen konkreten Zeitplan zu nennen.

Die Bundeswehr ist in Mali an einem UN-Stabilisierungseinsatz sowie an der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt. Einsätze in Mali gelten als besonders gefährlich, die Lage ist instabil. Erst Ende vergangenen Monats hatte ein Selbstmordattentäter nordöstlich der Stadt Gao eine Patrouille mit einer Autobombe angegriffen. 13 UN-Soldaten wurden verletzt, zwölf Deutsche und ein Belgier.

haz/jj (dpa, afp)