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Flugzeugträger für Kampf gegen IS

14. Januar 2015

Kampfansage an die IS-Terrormiliz: Frankreich schickt seinen Flugzeugträger "Charles de Gaulle" in den Persischen Golf. Dort soll das Kriegsschiff bei Bedarf gegen die Dschihadisten eingesetzt werden.

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Francois Hollande Besuch auf dem Flugzeugträger Charles de Gaulle (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Anne-Christine Poujoulat

Nur wenige Tage nach den blutigen Terroranschlägen von Paris hat Frankreichs Präsident François Hollande den Flugzeugträger "Charles de Gaulle" besucht. Das Kriegschiff könne sich an dem von den USA angeführten Einsatz gegen die Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligen, wenn das nötig sei, sagte Hollande in einer Rede vor den Streitkräften. Die "Charles de Gaulle" ist Frankreichs einziger Flugzeugträger. Das Schiff hatte am Vortag im Hafen von Toulon abgelegt und wird auf seiner Fahrt in den Indischen Ozean auch den Persichen Golf passieren. Der Flugzeugträger gebe Frankreich "alle Mittel", um auf eine mögliche "Zunahme der Spannungen" zu reagieren, sagte Hollande.

Flugzeugträger soll Koalitionstruppen unterstützen

"Wir werden, wenn nötig, im Irak Operationen mit noch mehr Intensität und Effizienz führen können", so der französische Präsident. "Der Flugzeugträger wird eng mit den Truppen der Koalition zusammenarbeiten." Frankreich hatte sich Mitte September als erste europäische Nation den Luftangriffen der USA gegen den IS im Irak angeschlossen, Luftschläge gegen die Dschihadisten-Organisation in Syrien aber ausgeschlossen. Hollande betonte, er "bedaure weiterhin", dass sich die internationale Staatengemeinschaft im Spätsommer 2013 nicht zu einem Militäreinsatz in Syrien entschlossen habe. Es sei damals darum gegangen, "die Massaker in Syrien zu stoppen und die Extremisten daran zu hindern, weiter an Boden zu gewinnen", sagte der Präsident. "Frankreich war bereit, die Befehle waren erteilt, die Vorbereitungen getroffen. Es wurde ein anderer Weg bevorzugt. Wir sehen die Folgen."

Frankreich will Kürzungen des Militärbudgets überdenken

Frankreich hatte nach dem Giftgasangriff nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus mit 1400 Toten im August 2013 auf Luftangriffe gegen Syriens Machthaber Baschar al-Assad gedrungen. Die USA, die anfangs ebenfalls Luftangriffe ins Auge gefasst hatten, entschieden sich letztlich aber gegen ein militärisches Vorgehen zu diesem Zeitpunkt.

Hollande sagte zudem, bei den Streitkräften geplante Kürzungen sollten angesichts der derzeitigen "Ausnahmesituation" überdacht werden. Die wegen des Haushaltsdefizits beschlossenen Kürzungen sollten "überarbeitet und angepasst" werden. Bei den Streitkräften sollen in den kommenden Jahren zehntausende Stellen gestrichen werden.

Erst am Dienstag hatte die französische Nationalversammlung mit nur einer Gegenstimme den Einsatz im Irak verlängert.

cr/sp (dpa, afp, rtr)