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Frankreich weiter - dank seiner Routiniers

27. Juni 2006

Späte Tore der Routiniers Vieira und Zidane haben Frankreich beim 3:1-Sieg über Spanien den Einzug ins Viertelfinale beschert. Die Spanier müssen früh abreisen - wie immer.

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Matchwinner: ZidaneBild: AP
Vor 43.000 Zuschauern im ausverkauften WM-Stadion von Hannover wählte Frankreichs Coach Raymond Domenech gegen die hoch eingeschätzten Spanier die vorsichtigere Variante mit Thierry Henry als einziger Spitze. Dessen sonstiger Sturmpartner David Trezeguet musste für Fußball-Ikone Zinedine Zidane Platz machen, der nach abgesessener Gelbsperre sein 105. Länderspiel bestritt und mit Jungstar Franck Ribery das Offensivspiel ankurbeln sollte. Bei den Spaniern spielte Kapitän Raul an seinem 29. Geburtstag für Luis Garcia von Beginn an.

Kampf und Krampf

Fußball, WM 2006, Spanien - Frankreich, 27.06.2006
Hart umkämpftes SpielBild: AP

Beide Mannschaften hatten offenkundig großen Respekt voreinander und so entwickelte sich eine umkämpfte Partie mit wenigen Höhepunkten. Wie von vielen erwartet, scheuten beide Teams während der gesamten Spielzeit das letzte Risiko. Konzentrierte Defensivarbeit war Trumpf und so entstanden nur wenige wirklich torreife Situationen. Insbesondere Frankreich tat sich bei seinen Angriffsbemühungen zunächst schwer.

Fußball, WM 2006, Spanien - Frankreich, 27.06.2006
David Villa feiert sein TorBild: AP

Für Belebung sorgte erst der berechtigte Elfmeter für Spanien, den David Villa in der 28. Minute zu seinem dritten WM-Tor nutzte, nachdem der französische Rekord-Internationale Lilian Thuram in seinem 118. Länderspiel seinen Gegenspieler plump umgerannt hatte. Vier Minuten vor dem Halbzeitpfiff gelang Ribery nach glänzender Vorarbeit von Vieira der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer (41.).

Nachdem die Partie zu Beginn der zweiten Halbzeit an Tempo und Klasse zuzulegen schien, erwies sich dies jedoch nur als Strohfeuer. Die meisten Aktionen spielten sich im Mittelfeld ab, in den jeweiligen Strafräumen kam es kaum noch zu gefährlichen Aktionen.

Matchwinner Zidane

Zidane konnte nicht ganz an seine vergangenen Glanzzeiten anknüpfen, doch immer wieder blitzte die Klasse des 34-Jährigen auf. So ließ Zidane sein Können bei einem wunderschönen Anspiel auf Florent Malouda aufblitzen, doch der konnte mit seinem Schuss den glänzend reagierenden Iker Casillas nicht überwinden (52.).

Fußball, WM 2006, Spanien - Frankreich, 27.06.2006
Fabien Barthez freut sich mit Zinedine ZidaneBild: AP

Schließlich wurde Zidane dann aber doch noch zum Matchwinner: Zidane schlug die Freistoßflanke, die Viera mit Entschlossenheit per Kopf zur Führung nutzte (82.). Und den krönenden Schlusspunkt setzte die Fußballlegende dann selbst: Als die Spanier in der Nachspielzeit endlich aufmachten, ließ Zidane bei einem Konter Spanies Abwehrchef Carlos Puyol aussteigen und traf mit Flachschuss zur endgültigen Entscheidung.

"Das Abenteuer geht weiter"

"Das Abenteuer geht weiter", sagte Zidane. "Wir sind alle sehr zufrieden. Die Vorrunde hat nicht das richtige Bild abgegeben von der französischen Mannschaft. Wir sind gut drauf, wir sind zufrieden zusammenzuspielen."

Während Frankreich nun am Samstag im Viertelfinale in einer Widerauflage des WM-Finals 1998 in Frankfurt gegen Brasilien spielt, heißt es für Spanien wieder früh heimzureisen - wie immer bei Weltmeisterschaften.Im 26. Spiel unter Coach Luis Aragones war es die erste Niederlage für Spanien. "Wir sind alle sehr enttäuscht", sagte der spanische Trainer. "In der ersten Halbzeit haben wir ein ausgeglichenes Spiel gesehen, hatten mehr Ballbesitz und die Chance, das 2:0 zu machen. In der zweiten Halbzeit sind uns dann einige Fehler unterlaufen, die von den Franzosen bestraft worden sind."

Spanien: Casillas/Real Madrid (25/61) - Sergio Ramos/Real Madrid (25/14), Puyol/FC Barcelona (28/50), Pablo Ibanez/Atletico Madrid (24/14), Pernia/FC Getafe (29/4) - Xabi Alonso/FC Liverpool (24/29) - Fabregas/Arsenal London (19/8), Xavi/FC Barcelona (26/40) ab der 72. Marcos Senna/FC Villarreal (29/6) - Raul/Real Madrid (29/99) ab der 54. Luis Garcia/FC Liverpool (27/13) - Fernando Torres/Atletico Madrid (22/34), Villa/FC Valencia (24/12) ab der 54. Joaquin/Betis Sevilla (24/41). - Trainer: Aragones

Frankreich: Barthez/Olympique Marseille (34/84) - Sagnol/Bayern München (29/42), Thuram/Juventus Turin (34/118), Gallas/FC Chelsea (28/44), Abidal/Olympique Lyon (26/11) - Vieira/Juventus Turin (29/91), Makelele/FC Chelsea (33/47) - Ribery/Olympique Marseille (23/7), Zidane/Real Madrid (33/105), Malouda/Olympique Lyon (26/16) ab der 74. Govou/Olympique Lyon (26/21) - Henry/Arsenal London (28/82) ab der 88. Wiltord/Olympique Lyon (32/84). - Trainer: Domenech

Schiedsrichter: Roberto Rosetti (Italien)

Tore: 1:0 Villa (28., Foulelfmeter), 1:1 Ribery (41.), 1:2 Vieira (82.), 1:3 Zidane (90.+2)

Zuschauer: 43.000 (ausverkauft)