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Politik

Frankreich zieht Truppen aus Mali ab

9. Juli 2021

Der französische Präsident Emmanuel Macron will 2000 Soldaten bis Anfang 2022 aus der Sahelzone abziehen. Mittelfristig soll die europäische Eingreiftruppe Takuba den Kampf gegen die Dschihadisten übernehmen.

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Frankreich Mali - Militär Konflikte
Französische Soldaten unterstützen mit der Operation "Barkhane" die Truppen der Sahelstaaten - wie hier in Mali - im Kampf gegen Dschihadisten (Archivbild) Bild: Frederic Petry/Hans Lucas/picture alliance

Die französischen Militärbasen im Norden Malis sollen ab dem zweiten Halbjahr geschlossen werden, sagte Präsident Emmanuel Macron nach einem Videogipfel mit Mali und vier weiteren Staaten der Sahelzone (G5). Künftig sollen lediglich zwischen 2500 und 3000 französische Einsatzkräfte vor Ort sein. Aktuell sind etwa 5100 Soldaten im bisherigen Anti-Terror-Einsatz "Barkhane" vertreten. 

Auch Bundeswehr in Mali aktiv

In den Staaten der Sahelzone - einem Gebiet, das sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt - sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben der Terrorgruppe "Islamischer Staat" oder dem Terrornetzwerk Al Kaida die Treue geschworen. Mit seinem Einsatz unterstützt Frankreich die Militärallianz G5-Sahel, an der sich der Tschad, Mali, Mauretanien, Niger und Burkina Faso beteiligen. Auch die Bundeswehr hat in Mali mehrere Hundert Soldaten stationiert.

Frankreich | G5 Gipfel | Präsident Emmanuel Macron
Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum bei einem Presseauftritt mit Emmanuel Macron in Paris Bild: Stephane de Sakutin/AP Photo/picture alliance

Der Abzug der französischen Soldaten aus den nordmalischen Basen Kidal, Tessalit und Timbuktu soll laut Macron Anfang 2022 abgeschlossen sein".  Macron bekräftigte, den Kampf gegen Dschihadisten mittelfristig auf die europäische Eingreiftruppe Takuba übertragen zu wollen. Sie war auf Druck von Paris gegründet worden und umfasst bisher rund 600 Soldaten aus Frankreich, Estland, Tschechien, Schweden und Italien. Nach Macrons Angaben hat nun auch Rumänien eine Beteiligung zugesagt.

Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum sagte bei einem gemeinsamen Presseauftritt mit Macron in Paris, französische Militärhilfe für die Krisenregion sei auch künftig unerlässlich. Als Beispiele nannte er Geheimdienste und Luftwaffe. Bazoum war am Donnerstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin empfangen worden und im Anschluss nach Paris weitergereist.

nob/uh (afp, dpa)