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Politik

Französischer Armeechef tritt zurück

19. Juli 2017

Höhepunkt im Streit um die Sparpläne von Präsident Macron: Der Chef der Streitkräfte de Villiers hält mit den geplanten Kürzungen die Aufgaben der Armee für gefährdet und zieht die Konsequenz. Der Nachfolger ist benannt.

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Pierre de Villiers
Pierre de Villiers gibt seinen Posten abBild: picture alliance/AP Images/E.Laurent

Der Oberste Militär der französischen Streitkräfte, Pierre de Villiers, erklärte, er sehe sich nicht mehr in der Lage, das Modell einer Armee zu garantieren, das für "den Schutz Frankreichs und der Franzosen" notwendig sei. Er habe es als seine "Pflicht" angesehen, seine Sorgen über die angekündigten Sparmaßnahmen "hinter verschlossener Tür, in aller Transparenz und Wahrheit" kundzutun.

Die Zeichen stehen schon länger auf Streit

Präsident Emmanuel Macron hatte de Villiers Kritik dagegen bereits in der vergangenen Woche mit scharfen Worten zurückgewiesen: In einer Ansprache vor ranghohen Militärs sprach der Staatschef von einer "unwürdigen" Debatte und forderte "Pflichtbewusstsein und Zurückhaltung". Seither war klar, dass de Villiers Posten wackelt. Seit Februar 2014 war de Villiers Generalstabschef der französischen Armee. 

Nachfolger de Villiers soll der General François Lecointre werden. Der 55-Jährige war in der Vergangenheit unter anderem in Ruanda und im früheren Jugoslawien im Einsatz. Zuletzt leitete er das Militärkabinett von Premierminister Edouard Philippe.

Sparziel: Raus aus dem EU-Defizitverfahren

Die französische Regierung hat für dieses Jahr Einsparungen von 4,5 Milliarden Euro angekündigt. Für das Verteidigungsbudget bedeutet dies Kürzungen von 850 Millionen Euro. Mit den umfassenden Kürzungen will Macron - wie gegenüber der EU zugesagt - das Defizit auf maximal drei Prozent des Bruttoinlandprodukts senken. Derzeit läuft in Brüssel noch ein Defizitverfahren gegen Frankreich.

fab/pab (afp, rtr, dpa)