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Französischer Soldat niedergestochen

26. Mai 2013

Wieder wird ein Soldat auf offener Straße angegriffen und wieder fließt viel Blut. Wenige Tage nach der tödlichen Attacke von London trifft es einen Soldaten in Paris. Der mutmaßliche Täter ist auf der Flucht.

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Absperrungen in La Défense nach der Messerattacke (Foto: picture alliance/AP/Remy de la Mauviniere) pixel
Bild: picture-alliance/AP Photo

Drei Tage nach dem tödlichen Angriff mutmaßlicher Islamisten auf einen britischen Soldaten in London ist auch in Paris ein Soldat auf offener Straße attackiert worden. Ein Unbekannter habe den 23-Jährigen am Samstag im Geschäftsviertel La Défense von hinten mit einer Klinge am Hals schwer verletzt und sei dann geflohen, teilte die Polizei mit. Der Soldat habe viel Blut verloren, sei aber nicht in Lebensgefahr. Der Täter sei flüchtig. Wie der örtliche Staatsanwalt Robert Gelli der Nachrichtenagentur AFP sagte, hat eine Anti-Terror-Einheit die Ermittlungen übernommen.

Zum Zeitpunkt der Messerattacke war der Soldat mit zwei Kollegen im Rahmen des Anti-Terror-Programms Vigipirate in Uniform und bewaffnet in La Défense im Westen von Paris auf Patrouille, in Frankreich nichts Außergewöhnliches. Es gehört dort zum Alltag, dass zur Terrorabwehr an stark besuchten Plätzen auch Soldaten eingesetzt werden.

Täter stammt offenbar aus Afrika

Der mutmaßliche Täter hat laut Polizei sein Opfer von hinten angegriffen. Ein Sprecher der Polizeigewerkschaft sagte, der Angreifer sei von einer Überwachungskamera aufgezeichnet worden. Demnach handle es sich um einen etwa 35-jährigen bärtigen Mann, der offenbar aus Afrika stamme.

Präsident François Hollande erklärte während eines Aufenthalts in Äthiopien, die Hintergründe der Tat seien noch unklar. Es werde in alle Richtungen ermittelt. Innenminister Manuel Valls verwies auf Parallelen zum Fall in London, warnte aber vor voreiligen Schlüssen. "Es wird gerade alles daran gesetzt, den Täter zu fassen."

Angriff auf Soldaten in Paris

Weitere Festnahmen in London

In London hatten am Mittwoch zwei Briten mit nigerianischen Wurzeln einen jungen Soldaten brutal ermordet. Sie fuhren ihr Opfer zunächst mit einem Auto an und stürzten sich dann mit Fleischerbeil und Messern auf ihn. Danach sagten die Männer zu Passanten, sie hätten aus Rache gehandelt, um die Taten britischer Soldaten in muslimischen Ländern zu sühnen. Sie wurden am Tatort von der Polizei angeschossen und festgenommen. Im Zusammenhang mit dem Mord befinden sich inzwischen acht Verdächtige in Gewahrsam.

qu/sti (afp, rtr)