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Friedensnobelpreis verliehen

10. Dezember 2013

Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen ist in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. OPCW-Chef Üzümcü nahm den Preis in der norwegischen Hauptstadt entgegen.

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Nobelpreisverleihung: OPCW-Chef Ahmet Üzümcü (Foto: afp/getty images)
Bild: Cornelius Poppe/AFP/Getty Images

Friedensnobelpreis für OPCW

"Dies ist das erste Mal, dass der Friedenspreis an eine Organisation geht, die sich aktiv für die Abrüstung als praktische und andauernde Realität einsetzt", sagte der Generaldirektor der Organisation zum Verbot von Chemiewaffen, Ahmet Üzümcü, bei der Verleihung in Norwegens Hauptstadt. "Unsere Aufgabe ist es, Chemiewaffen für immer Geschichte werden zu lassen - eine Aufgabe, die wir in stiller Entschlossenheit ausgeführt haben."

Die Organisation, die 1997 zur Umsetzung der Chemiewaffenkonvention gegründet worden war, beeile sich, "die Vision von einer chemiewaffenfreien Welt Realität werden zu lassen", sagte Üzümcü weiter. Mehr als 80 Prozent der bekannten weltweiten Giftgasvorräte seien bereits zerstört.

Chemiewaffenvernichtung in Syrien beginnt Ende Januar

Unterdessen ist die OPCW ihrem aktuellen Ziel, Syrien von seinen Giftgasvorräten zu befreien, ein Stück näher gekommen: Vor etwas mehr als einer Woche hatten die USA zugestimmt, die giftigsten Kampfstoffe aus dem Arsenal auf See zu zerstören. Hunderte Tonnen der gefährlichsten Stoffe sollen direkt auf einem von der US-Marine bereitgestellten Spezialschiff zerstört werden, das derzeit für den Einsatz vorbereitet wird. Die Vernichtung der Bestände soll bis Ende Januar aufgenommen werden.

Experten der Organisation, der 190 Staaten angehören, hatten Anfang Oktober damit begonnen, die in Syrien lagernden C-Waffen zu erfassen und zu versiegeln. Nach einer von den USA und Russland erzielten Vereinbarung sollen die Waffen außer Landes gebracht und bis spätestens Mitte 2014 zerstört werden - insgesamt rund 1290 Tonnen Kampfstoffe, darunter Sarin, Senfgas und das Nervengas VX.

Neue Herausforderungen

"Ich weiß, dass die Zerstörung der Chemiewaffen den Konflikt in diesem Land nicht beenden wird", sagte Üzümcü. "Aber das ist das einzige Gebiet, auf dem die internationale Gemeinschaft zusammenarbeiten und eine Position beziehen konnte."

Wenn die Mission Syrien vollendet ist, warten neue Herausforderungen auf die Chemiewaffenkontrolleure: Israel, Birma, Angola, Nordkorea, Ägypten und dem Südsudan haben die Konvention noch nicht umgesetzt. "Von den sechs Staaten wissen wir, dass einige sehr kurz vor einer Mitgliedschaft stehen", so der OPCW-Chef.

Die übrigen Nobelpreise wurden am Dienstagabend in der schwedischen Hauptstadt Stockholm verliehen: Geehrt wurde im Bereich Medizin auch der gebürtige Deutsche Thomas Südhoff. Nobelpreise gab es noch in den Sparten Physik, Chemie, Wirtschaft und Literatur.

re/qu (dpa, afp, rtr)