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Frischer Wind am Arbeitsmarkt

31. März 2011

Die Konjunktur zeigt sich stabil - und sorgt damit zum Frühjahrsbeginn für frischen Wind auf dem Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erwerbslosen sinkt auf 3,2 Millionen. Das waren 350.000 weniger als vor einem Jahr.

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Weise (Foto: AP)
Gute Zahlen von Frank-Jürgen Weise, Chef der Bundesagentur für ArbeitBild: AP

Bei seiner Präsentation der jüngsten Arbeitsmarktzahlen in Nürnberg zeigte sich der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag (31.03.2011) zufrieden: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im März gegenüber dem Vormonat um 102.000 auf 3.210.000 gesunken. Das waren 350.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm gegenüber Februar um 0,3 Punkte ab - sie liegt nun bei 7,6 Prozent. Vor zwölf Monaten hatte sie noch bei 8,5 Prozent gelegen.

Hohe Nachfrage am Arbeitsmarkt

Schriftzug 'Agentur für Arbeit, Menschen (Foto: dpa)
Neue Zahlen von der Bundesagentur für ArbeitBild: Picture-Alliance/dpa

Weise sprach von einer positiven Entwicklung des Arbeitsmarkts: "Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Erwerbstätigkeit liegen weiter auf Wachstumskurs, auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist hoch." Verantwortlich dafür sei der wirtschaftliche Aufschwung. Neben der guten Konjunktur trage auch die in Deutschland seit Jahren zurückgehende Zahl von Menschen im erwerbsfähigen Alter zu der stabilen Entwicklung bei. Das zeige sich auch bei den Kurzarbeitern: Nach den aktuellsten Daten vom Januar haben 155.000 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen. Das waren etwa so viele wie im Vormonat, aber fast 720.000 weniger als vor einem Jahr.

Berechnung ohne Saison-Einfluss

Die Zahl der offenen Arbeitsstellen stieg ebenfalls an. Saisonbereinigt verzeichneten die Vermittler ein Plus von 9000 im Vergleich zum Februar. Ohne den saisonalen Einfluss berechnet belief sich der Bestand im März auf 442.000, ein Anstieg binnen Jahresfrist von 122.000. Die Arbeitslosenzahl sank saisonbereinigt im März um 55.000 auf 3,005 Millionen. Im Westen nahm sie um 38.000, im Osten um 17.000 ab.

Keine Risiken aus Japan

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) sieht bisher keine Risiken für den deutschen Arbeitsmarkt durch die Krise in Japan. Die wirtschaftlichen Verflechtungen mit Japan seien eher gering, sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Betroffen seien allenfalls einzelne Branchen wie die Fototechnik. Etwa die Hälfte aller in Deutschland verkauften Fotokameras stammten aus Japan.

In Deutschland waren Befürchtungen laut geworden, einzelne Firmen müssten womöglich Kurzarbeit anmelden, weil Zulieferungen aus Japan ausblieben. Es gebe bei den Arbeitsagenturen zwar vor allem von Unternehmen in Süddeutschland viele Anfragen zu den Bedingungen für Kurzarbeit, fügte Becker hinzu. Aber es gebe bisher kaum konkrete Anträge.

Autor: Herbert Peckmann (dpa, rtr, dapd, afp)
Redaktion: Ursula Kissel