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Fußball-Fest in Orange erwartet

15. Juni 2006

Die Elf der Niederlande geht am Freitag (18.00 Uhr) mit einigem Respekt in das Spiel gegen die Elfenbeinküste. Die Afrikaner müssen alles auf eine Karte setzen, um nicht aus dem Turnier auszuscheiden.

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Nicht nur die Niederlande spielen in Orange: Didier DrogbaBild: AP

Stuttgart rüstet sich für ein Fußball-Fest in Orange. "Es wird nur eine Farbe dominieren, das wird ein Fest in Orange. Die Menschen auf den Rängen werden nur durch ihre Hautfarbe zu unterscheiden sein", betonte der Stürmer der Elfenbeinküste, Bakary Kone, in Anspielung auf die von beiden Teams und Fanlagern bevorzugte Trikotfarbe vor dem zweiten Gruppenspiel gegen die Niederlande an diesem Freitag im Gottlieb-Daimler-Stadion. Dort dürfen die Holländer ihr gewohntes orangefarbenes Oberteil überstreifen, den "Elefanten" bleibt nur das Ausweichtrikot in Weiß. Die Polizei in Stuttgart erwartet rund 50.000 Besucher aus den Niederlanden und 6000 aus der Elfenbeinküste.

Defensive stärken

WM 2006 Argentinien Elfenbeinküste Spielszene
Szene aus dem Spiel Argentinien-ElfenbeinküsteBild: AP

Ausgerechnet gegen das "Original" wollen die "Niederländer Afrikas" das frühe Aus bei ihrer ersten WM-Teilnahme verhindern. Für die nach der knappen 1:2-Auftaktniederlage gegen Argentinien mit viel Lob bedachten Ivorer hat das Duell Endspiel-Charakter. Gleichwohl geht Trainer Henri Michel mit dem Druck gelassen um, der Stress vom ersten Spiel ist der Zuversicht gewichen. "Wir können noch sechs Punkte holen. Für uns ist jedes Spiel ein Finale. Aber ich denke, wir haben unsere Lektion aus der ersten Partie gelernt", sagt der 58- jährige Franzose. Von seiner Elf fordert er gegen den zweimaligen Vize-Weltmeister vor allem mehr Disziplin in der Defensive. Schließlich wurde der ungestüme Sturmlauf dem unerfahrenen Team gegen die cleveren Südamerikaner zum Verhängnis. "Wir haben viel Qualität nach vorn. Aber wir dürfen nicht unsere Abwehr vergessen", warnt Michel.

Mehrfach hat Marco van Basten den WM-Neuling beobachtet. Respekt sei da, Angst aber fehl am Platz, meinte er. "Das ist ein gutes Kollektiv mit physisch und technisch starken Spielern, die alle bei großen Teams in Europa unter Vertrag sind. Das wird schwer für uns." Van Basten vertraut der Elf, die gegen Serbien-Montenegro 1:0 gewann. Zumal Torhüter Edwin van der Sar seine leichten Wadenprobleme überwunden hat. So muss sich HSV-Profi Rafael van der Vaart weiter gedulden, obwohl er laut Van Basten "immer näher an die Mannschaft rückt".

Teamgefährten als Gegner

Brisanz birgt das Treffen der zum Auftakt erfolgreichen Torjäger. Beim FC Chelsea agieren der ivorische Stürmerstar Didier Drogba, der seine Knöchelblessur auskuriert hat, und der Niederländer Arjen Robben Seite an Seite. Nun sind sie Gegner. Van Basten weiß um die Qualitäten Drogbas, will dem Kapitän aber keine Sonderbewachung einräumen. "Er ist ein guter Spieler, aber wir werden ihn als Team bekämpfen und nicht unser ganzes Spiel umstellen. Wir wollen das Geschehen diktieren", sagte der "Oranje"-Coach. Der gegen Serbien enttäuschende Ruud van Nistelrooy hofft auf sein erstes WM-Tor. Er soll von den schnellen Kombinationen über die Flügelstürmer Robben und Robin van Persie profitieren, die ihren Streit beigelegt haben. (mas)