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Fußballer werben für Integration

13. September 2012

Am Samstag kommt auch Bundeskanzlerin Merkel ins Stadion - diesmal nicht als Fan, sondern als Schirmherrin der Aktion "Geh deinen Weg".

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Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des FC Bayern München, Uli Hoeneß (Foto:dpa)
ABild: picture-alliance/dpa

Am kommenden dritten Bundesliga-Spieltag verzichten alle 18 Erstligisten und ihre Sponsoren auf die übliche Trikotwerbung. Stattdessen werden die Spielkleidung der Profis und auch der offizielle Spielball der Deutschen Fußball-Liga (DFL) einheitlich den Schriftzug "Geh deinen Weg" tragen.

"Dieses Signal für Integration wird Millionen von Menschen erreichen", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel als Schirmherrin der Aktion im Kanzleramt in Berlin. Sie wies daraufhin, dass 15,7 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien in Deutschland lebten. Profis aus 66 Ländern spielten in der Bundesliga. "Wenn es um Integration geht, kann ich mir keinen stärkeren Partner als den Fußball vorstellen", erklärte Merkel. Liga-Präsident Reinhard Rauball lud die Kanzlerin für Samstag zum Spiel Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen ein.

Der Präsident des deutschen Rekordmeisters Bayern München, Uli Hoeneß (im Artikelbild mit Merkel), erklärte, "Sport und insbesondere der Fußball können der Motor für Integration sein. Herkunft, Religion und Hautfarbe dürfen niemals eine Rolle spielen". Die Bundesliga benötige ein weltoffenes Deutschland. "Integration ist erst erfolgreich, wenn keiner mehr drüber spricht", betonte Hoeneß. 1992 hatten die Vereine eine ähnliche Aktion durchgeführt, als Reaktion auf die fremdenfeindlichen Anschläge und Ausschreitungen in Solingen und Rostock. Damals stand auf den Trikots: "Mein Freund ist Ausländer."

Trikotwerbung der anderen Art

Hilfe für schwule Profis angeboten

Klar Stellung bezogen Merkel und die Fußball-Funktionäre auch in der Debatte über homosexuelle Spieler in der Bundesliga, die jüngst durch das Interview eines Profis, der anonym bleiben wollte, neuen Auftrieb erhalten hat. An die Adresse des Spielers gerichtet sagte Merkel, dieser lebe in "einem Land, in dem er sich vor einem Outing nicht fürchten muss. Wir können nur das Signal geben, dass er keine Angst haben muss."

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bot homosexuellen Profis umfassende Unterstützung des Verbandes an: "Sollte sich ein Spieler, egal ob in der Bundesliga oder der Kreisliga, öffentlich als homosexuell outen wollen und dabei die Unterstützung des DFB benötigen, so wird unser Verband jegliche Hilfe anbieten."

wl/SC (dpa, dapd, sid)