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Fünf Wechsel pro Spiel möglich

8. Mai 2020

In der Bundesliga wird darüber diskutiert, wie die Gesundheit der Spieler beim Neustart sichergestellt werden kann. Helfen könnte eine Corona-Sonderregel, die von den Regelhütern des Fußballs in Kraft gesetzt worden ist.

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SV Werder Bremen gegen BVB Borussia Dortmund
Bild: picture-alliance/dpa/Jürgen Fromme

"Endlich wieder Bundesliga". Unter dieser Überschrift hat die Boulevardzeitung "Bild" auf ihrer Homepage eine Countdown-Uhr geschaltet, auf der die verbleibende Zeit bis zum Wiederanpfiff der Liga am 16. Mai angezeigt wird. Die Vereine sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Als erstes Team bezog am Donnerstagabend der 1. FC Köln sein Quarantäne-Quartier in einem Hotel in der Kölner Innenstadt. Die anderen Mannschaften checken an diesem Wochenende in Hotels ein, um virusfrei auflaufen zu können, wenn der Ball wieder rollt. Lediglich RB Leipzig schottet sich in der vereinseigenen Akademie von der Außenwelt ab.

Nachdem die Politik grünes Licht für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs vor leeren Rängen gegeben hat, hält die Diskussion über das gesundheitliche Risiko für die Spieler an. Dabei geht es nicht nur um die Gefahr, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Experten warnen auch davor, dass der "Kaltstart" mit nur einwöchiger intensiver Vorbereitung auf die Spiele zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führen könnte. Christian Seifert, Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), brachte am Donnerstag die Option ins Spiel, bis zum Saisonende ausnahmsweise fünf statt drei Spieler pro Partie auswechseln zu dürfen.

Nur drei Unterbrechungen

Einem entsprechenden Antrag des Weltverbands FIFA mit dem Ziel, in den Zeiten der Corona-Pandemie "das Wohl der Spieler zu schützen", haben die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) jetzt zugestimmt. Um den Spielfluss durch fünf Wechsel nicht über Gebühr zu stören, habe "jede Mannschaft jedoch nur drei Gelegenheiten für Auswechslungen", heißt es in dem Beschluss des IFAB. "Auswechslungen können auch in der Halbzeit vorgenommen werden." Die Sonderregel gilt ab sofort für alle Wettbewerbe, die bis zum 31. Dezember beendet werden.

Auch der spanische Fußballverband RFEF hatte sich für fünf statt drei Auswechslungen pro Partie stark gemacht. Im Gegensatz zur Bundesliga steht allerdings offiziell noch nicht fest, wann in Spaniens La Liga der Ball wieder rollen kann. Javier Aguirre, mexikanischer Trainer des Erstligisten CD Leganes, plauderte aus, dass die ersten Spiele für den 20. Juni geplant seien. Elf Spieltage stehen noch aus.

Spanischer Profi weigert sich zu spielen

Nach spanischen Medienberichten wurden bei Untersuchungen der Profiklubs drei Spieler der ersten und zwei der zweiten Liga positiv auf das Coronavirus getestet. Als erster spanischer Profifußballer schloss Rafael Gimenez, genannt "Fali", kategorisch aus, das Training wiederaufzunehmen. "Ich denke vorerst nicht daran, wieder Fußball zu spielen", sagte der 26 Jahre alte Abwehrspieler von Zweitliga-Tabellenführer FC Cadiz. Er habe "riesige Angst", so Gimenez: "Für mich haben meine Gesundheit und die meiner Töchter Vorrang". Er werde erst dann wieder Fußball spielen, wenn es ein Medikament oder eine Impfung gegen COVID-19 gebe. "Und wenn man mich deshalb im Fußball nicht haben will, arbeite ich halt in der Kneipe meiner Familie."

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter