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G20-Staaten suchen Ausweg aus Stahlstreit

30. November 2017

In Berlin versuchen die wichtigsten Stahlländer, einen weltweiten Handelskrieg um den Rohstoff zu verhindern. Es geht um einen gemeinsamen Kurs gegen Überkapazitäten und Dumpingpreise auf dem globalen Stahlmarkt.

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Elektroofen im Edelstahlwerk Shanghai im Baosteel
Bild: SMS Group

Ziel der Konferenz ist es, Wege zum Abbau der weltweiten Überkapazitäten in der Branche zu finden, die hinter Preisverfall und Dumpingvorwürfen stehen. Dazu trifft im Rahmen der auslaufenden deutschen G20-Präsidentschaft die deutsche geschäftsführende Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) ihre Kollegen aus den wichtigsten Industrie- und Schwellenländern.

Allerdings warnte sie vor allzu hohen Erwartungen. So sei unklar, ob es gelinge, sich auf eine gemeinsame Abschlusserklärung zu einigen, sagte Zypries. Immer noch seien viele Kernfragen offen. Zudem nehmen keine Spitzen-Repräsentanten der USA an dem Treffen in Berlin teil. Das heutige Treffen geht zurück auf eine Vereinbarung des G20-Gipfels Anfang Juli in Hamburg.

"Unfaire" Praktiken

Wegen Dumpingvorwürfen haben unter anderem die USA Strafmaßnahmen gegen ausländische Lieferanten verhängt, darunter auch deutsche Unternehmen. Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hat weitere Schritte angedroht, die der Gipfel im deutschen Wirtschaftsministeriums verhindern soll.

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Miteinander beraten wollen Vertreter der G20-Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer sowie weiterer Staaten aus der Industrieländer-Organisation OECD. Die USA beklagen bei Importen vor allem aus China, aber auch aus Europa und Deutschland "unfaire" Praktiken und Dumpingpreise. Sie prüfen sogar, ob Stahleinfuhren die nationale Sicherheit gefährden und Strafzölle verhängt werden sollen.

Aus Sicht der Europäer wären Strafzölle ungerechtfertigt und ein Verstoß gegen Regeln der Welthandelsorganisation (WTO), die den Handel erleichtern sollen. Der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands BDI, Joachim Lang, warnte: "Nationale Alleingänge führen ins Abseits." Nur mit einer gemeinsamen Lösung könnten die G20 die Marktverzerrungen beseitigen. Die Verhandlungspartner müssten sich endlich auf eine für alle tragbare Lösung einigen: "Dabei müssen vor allem China und die USA mehr Kompromissbereitschaft zeigen."

hb/nm (dpa,rtr)