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Gabriel besucht ehemaliges NS-Lager Auschwitz

11. Juni 2016

Keine Reise hatte den Politiker nach eigenen Worten so tief berührt wie seine erste Fahrt nach Auschwitz. Nun sah er dort den Todesblock. Auch seine ganz persönliche Familiengeschichte treibt Gabriel dabei um.

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SPD-Chef Sigmar Gabriel besucht das ehemalige Konzentrationslager Ausschwitz (Foto: picture-alliance/dpa/S. Rozpedzik)
Bild: picture-alliance/dpa/S. Rozpedzik

Wenige Tage vor dem 25. Jahrestag des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags hat der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel das ehemalige deutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besucht. Auf seiner Facebook-Seite schrieb der Bundeswirtschaftsminister: "Keine Reise in keinen Teil der Erde hat mich so nachhaltig beeindruckt wie meine erste Reise zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz".

Jetzt war Gabriel erneut dort und traf sich mit einer deutsch-polnischen Jugendgruppe, darunter VW-Auszubildenden, die auf dem Gelände bei Konservierungsarbeiten helfen. Zusammen mit dem Vize-Exekutivpräsidenten des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, besuchte der SPD-Chef den so genannten Todesblock, in dem Tausende Häftlinge ermordet worden waren, und das eigentliche Vernichtungslager Birkenau.

Gemeinsamer Gang von SPD-Chef Sigmar Gabriel und dem Vizepräsidenen des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner, durch das KZ.Gelände (Foto: picture-alliance/dpa/S. Rozpedzik)
Gemeinsamer Gang von SPD-Chef Sigmar Gabriel und dem Vizepräsidenen des Internationalen Auschwitz-Komitees, Christoph Heubner (r.), durch das KZ-GeländeBild: picture-alliance/dpa/S. Rozpedzik

Größtes Todeslager

Auschwitz-Birkenau war das größte der nationalsozialistischen Todeslager. Zwischen 1940 und 1945 wurden dort mindestens 1,1 Millionen Menschen umgebracht, darunter eine Million Juden. Gabriel treibt auch ganz persönlich die Geschichte des NS-Terrors um. Er hatte nach dem Tod seines Vaters in der Wochenzeitung "Die Zeit" enthüllt, dass dieser bis zuletzt ein unbelehrbarer Nazi gewesen sei. Die Großeltern seiner erwachsenen Tochter wiederum gehörten zu den Holocaust-Opfern.

"Auschwitz ist eine Mahnung, sich bewusst zu sein, dass wir eine institutionelle Grundlage für Völkerverständigung brauchen, die Völker und Menschen daran hindert, wieder die Dämonen zu entfesseln", schrieb Gabriel auf Facebook. Er hoffe, dass junge Menschen, die Auschwitz besuchen, sich auch mit der Gegenwart beschäftigten. Es sei wichtig, dass "das größte Friedensprojekt der Nachkriegsgeschichte, die Europäische Union, nicht zerstört wird", wie es einige gerade versuchten.

jj/kle (dpa, afp, kna)