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Gaddafi-Getreue erobern Bani Walid zurück

24. Januar 2012

Herber Rückschlag für Libyens neue Machthaber: Anhänger des getöteten Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi erstürmen die strategisch wichtige Wüstenstadt und hissen dort die alte Flagge.

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Blick auf das vom Kampf gegen Gaddafi gezeichnete Bani Walid (Foto: dpa)
Blick auf das vom Anti-Gaddafi-Kampf gezeichnete Bani WalidBild: picture alliance/abaca

Drei Monate nach der offiziellen Befreiung Libyens sind die Gefechte zwischen Anhängern der alten und der neuen Machthaber wieder aufgeflammt. Die arabischen Fernsehsender Al-Dschasira und Al-Arabija berichten von mindestens fünf Todesopfern und 30 Verletzten.

Gaddafi-Anhänger hissen alte Flagge

Gaddafi-Getreue hätten am Montag (23.01.2012) zunächst den Armeestützpunkt der neuen Machthaber angegriffen. Anschließend sei es ihnen gelungen, die Kontrolle über die Stadt zu gewinnen. Bei den heftigen Gefechten, die den ganzen Tag über andauerten, sollen auch schwere Panzerabwehrwaffen eingesetzt worden sein. Dann hätten Gaddafi-Anhänger in Bani Walid die grüne Flagge des ehemaligen Regimes gehisst, hieß es weiter.

In der Hauptstadt Tripolis erklärte ein Sprecher der Streitkräfte, es würden Kampfflugzeuge in Richtung Bani Walid entsandt. Auslöser der neuen Kämpfe war dem Vernehmen nach die Festnahme eines Gaddafi-Anhängers durch Vertreter des Nationalen Übergangsrates.

Zwischen den Bewohnern von Bani Walid und den Milizen des Übergangsrates gibt es nach wie vor große Differenzen. Die strategisch wichtige Stadt, rund 150 Kilometer südlich von Tripolis gelegen, war am 17. Okober vergangenen Jahres als vorletzte Bastion der Gaddafi-Anhänger gefallen, Kämpfer des Übergangsrates hatten sie zuvor sechs Wochen lang belagert.

Autorin: Susanne Eickenfonder (dapd, rtr, afp, dpa)
Redaktion: Hans Ziegler