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Gauck zu Antrittsbesuch in Polen

26. März 2012

Die erste Auslandsreise seit seiner Wahl hat Bundespräsident Gauck nach Polen geführt. In Warschau wurde er von Präsident Komorowski empfangen. Der Besuch soll die guten Beziehungen beider Staaten unterstreichen.

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Der polnische Präsident Komorowski (re) empfängt Bundespräsident Gauck in Warschau (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Diese Beziehung liegt Joachim Gauck besonders am Herzen. Bereits am Abend seiner Wahl zum Bundespräsidenten hatte er den Wunsch geäußert, als erstes Ziel im Ausland Polen anzusteuern. Gauck hatte sich in den vergangenen Jahren häufig in Polen aufgehalten, die Aussöhnung mit dem Nachbarland bezeichnet er als wichtiges Anliegen.

Gauck war Montagabend in Warschau angekommen. Begleitet wird er von seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt. An diesem Dienstag traf sich der Bundespräsident nochmals mit Staatsoberhaupt Bronislaw Komorowski. Nach der Unterredung würdigte Gauck Polen als das europäische Land der Freiheit. Gauck erinnerte auch an die deutsche Schuld und an die "große Brutalität", mit der Deutsche gegen Polen vorgegangen sind. Der Kampf gegen die Diktatur in der Vergangenheit verbinde beide Länder ebenso wie der Einsatz für die Demokratie heute. Auf dem Programm steht auch ein Treffen mit Regierungschef Donald Tusk. In den polnischen Medien wird die Geste des Bundespräsidenten mit Wohlwollen kommentiert.

Die Präsidenten Gauck und Bronislaw (Foto: picture-alliance/dpa)
Bundespräsident Joachim Gauck zu Besuch in PolenBild: picture-alliance/dpa

Schon vor seiner Reise hatte Gauck der linksliberalen Zeitung „Gazeta Wyborcza” ein Interview gegeben. Dabei hob er den Freiheitswillen der Polen hervor: „Ich bewundere die Entschlossenheit und den Mut, mit dem die Menschen in Danzig, Nowa Huta und im ganzen Land für Freiheit und Bürgerrechte kämpften“, sagte er. Und weiter: „Die friedliche Revolution in der DDR hatte Erfolg, weil die polnischen Nachbarn schon gezeigt hatten, dass sich Freiheit erkämpfen lässt.”

Erste Auslandsreise wird als politische Aussage gewertet

Die Entscheidung eines Bundespräsidenten oder Bundeskanzlers über seine erste Auslandsreise wird – jenseits aller tagespolitischen oder logistischen Gründe – in aller Regel als grundsätzliche politische Aussage gewertet. Christian Wulff fuhr zuerst nach Straßburg und Paris, Horst Köhler zuerst nach Warschau. Für Joachim Gauck bot sich nicht zuletzt auch Warschau an, da sich Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gerade in der heißen Phase des Wahlkampfes befindet.

hf//kle/hp (dpa, dapd)