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Gaza-Waffenruhe hält

21. November 2012

Erleichterung in Nahost: Israel und die Hamas halten sich an die vereinbarte Feuerpause. Nur vereinzelt schlugen noch einige Raketen in Israel ein. Seitdem ist es ruhig.

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Sonnenuntergang über Gaza (Foto: rtr)
Bild: Reuters

Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas hält weitgehend. Lediglich direkt nach Inkrafttreten um 20 Uhr MEZ gingen noch einige Raketen auf Israel nieder. Ein Polizeisprecher sagte, zwölf Geschosse seien gezählt worden. Zu Schaden gekommen sei niemand. Eine Militärsprecherin erklärte, einige Raketen seien von der israelischen Raketenabwehr abgefangen worden.

Hamas feiert

Nahost-Experte: Hamas ist Punktsieger # 21.11.2012 22 Uhr # lueders22c # Journal Deutsch

Israel und die radikal-islamische Hamas, die den Gazastreifen beherrscht, hatten sich am Mittwoch auf die Feuerpause geeinigt.

In den vergangenen acht Tagen hatten militante Palästinenser wiederholt Israel beschossen, die israelische Armee hatte ihrerseits massive Luftangriffe auf mutmaßliche Raketenstellungen geflogen und die Infrastruktur der Hamas zerstört.

In Gaza feierte die Hamas die Waffenruhe als Sieg. "Wir haben dem zionistischen Feind (Israel) eine Lektion erteilt", sagte der Chef der Hamas-Regierung, Ismail Hanija, vor Journalisten. Tausende feierten das Ende der Bombardierungen, Bewaffnete feuerten mit Freudenschüssen in den Nachthimmel.

Streit um Grenzöffnung

Möglicherweise wird nun bald die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten geöffnet. Nach ägyptischen Angaben und laut Hamas beinhalte das Abkommen auch, die Grenze für den Personen- und Güterverkehr zu öffnen. Der Anführer der Hamas, Chaled Maschaal, teilte mit, das werde frühestens 24 Stunden nach Beginn der Waffenruhe sein. Seitdem die Hamas im Gazastreifen regiert, ist die Grenze geschlossen.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bekräftigte allerdings, auch künftig gegen Waffenschmuggel in den Gazastreifen vorzugehen. "Israel kann nicht einfach zuschauen, wie sich seine Feinde mit Waffen des Terrors ausrüsten", sagte Netanjahu. Nach israelischen Angaben stammen die Raketen, die militante Palästinenser auf Israel abfeuern, aus dem Iran.

Internationale Erleichterung

Die EU begrüßte die Waffenruhe. "Es ist nun entscheidend, ihre Umsetzung sicherzustellen und den Neubeginn der Gewalt zu verhindern", teilten EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der Chef des Rates der EU-Länder, Herman Van Rompuy, am Mittwochabend in einer gemeinsamen Erklärung mit. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton lobte Ägypten, das die Waffenruhe vermittelt hatte.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, nun müssten noch offene Fragen geklärt werden, um einen dauerhaften Waffenstillstand zu erreichen. Der US-Sicherheitsrat rief in einer Erklärung beide Seiten dazu auf, die Feuerpause ernst zu nehmen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) nannte die Feuerpause "eine große Erleichterung" für die Menschen in Israel und in Gaza.

Durch die gegenseitigen Luft- und Raketenangriffe seit dem 14. November sind mehr als 150 Palästinenser und fünf Israelis getötet worden. Etwa tausend Menschen wurden verletzt.

det/wa (afp, dapd, dpa, rtr)