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Gedenken an die Schrecken des Krieges

17. November 2013

Mit einer Gedenkstunde hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge am Volkstrauertag an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert. Bundespräsident Gauck legte einen Kranz an der Zentralen Gedenkstätte nieder.

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Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, spricht am 17.11.2013 im Bundestag in Berlin bei der zentralen Gedenkstunde des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zum Volkstrauertag (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Anschließend nahm Joachim Gauck an der Feierstunde des Volksbundes im Plenarsaal des Bundestags teil. Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle (Artikelbild), dankte dem Volksbund in seiner Gedenkrede für seinen "unermüdlichen Einsatz". Dabei hob er hervor, dass am Volkstrauertag längst nicht mehr nur gefallener deutscher Soldaten gedacht werde, sondern aller Opfern von Krieg und Gewalt. "Jeder einzelne ist uns wichtig", sagte er.

Der "Schrecken des Krieges" habe sich in den vergangen 200 Jahren nicht verändert, sagte Voßkuhle, der einen Bogen von der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 bis zu heutigen Kriegen zum Beispiel in Syrien spannte. Zwar lebten die Europäer seit 60 Jahren überwiegend freilich zusammen, doch insgesamt sei die Welt nicht friedlicher geworden. "Fast täglich erreichen uns erschütternde Berichte und Bilder von den unterschiedlichsten Kriegsschauplätzen", sagte Voßkuhle.

Der Krieg als Mahnung

In Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg mahnte er, nicht die Augen davor zu verschließen, wenn "kulturelle und ethnische Minderheiten in einigen Regionen Europas eingeschüchtert werden und in Angst leben müssen".

Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (l-r, CDU), die stellvertretende Bundestagspräsidentin Ulla Schmidt (SPD), Bundespräsident Joachim Gauck, der Präsident des Bundesrates, Stephan Weil (SPD), und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Andreas Voßkuhle, stehen am 17.11.2013 in der Neuen Wache in Berlin vor den niedergelegten Kränzen. (Foto: dpa)
Kranzniederlegung in der Zentralen Gedenkstätte Neue WacheBild: picture-alliance/dpa

Zuvor hatte Bundespräsident Joachim Gauck in der Neuen Wache in Berlin einen Kranz niedergelegt. Der Bundespräsident wurde unter anderem von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maziére begleitet. Die Neue Wache in der Straße Unter den Linden in Berlin-Mitte ist die zentrale Gedenkstätte der Bundesrepublik für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Im belgischen Lommel gedachten Deutsche und Belgier der Toten beider Weltkriege. Zum Volkstrauertag fand auf der deutschen Kriegsgräberstätte eine gemeinsame Feier statt. Lommel ist der größte deutsche Soldatenfriedhof des Zweiten Weltkriegs in Westeuropa außerhalb Deutschlands; insgesamt knapp 40.000 Gefallene sind dort beigesetzt.

Tradition seit mehr als 90 Jahren

Der Volkstrauertag geht zurück auf den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, der sich 1919 mit seiner Gründung zunächst dafür einsetzte, der gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs zu gedenken. Der nationale Gedenktag findet inzwischen jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt. Die Gedenkstunde im Bundestag steht traditionell unter der Schirmherrschaft des Bundestagspräsidenten.

Der Volksbund betreut im Auftrag der Bundesregierung die Gräber von etwa zwei Millionen Kriegstoten auf mehr als 830 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten.

gmf/wl (dpa, epd, kna)