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Katastrophe

Gedenkfeier ein Jahr nach 737 MAX-Absturz

10. März 2020

Für viele der Angehörigen war es ein schwerer Gang. Erstmals seit dem Unglück kamen sie wieder nach Äthiopien und versammelten sich am Absturzort der Boeing 737 MAX nahe Addis Abeba.

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Äthiopien Jahrestag Flugzeugabsturz Ethiopian Airlines Flug ET302
Die äthiopischen Behörden haben die Absturzstelle einzäumen und Kreuze mit den Namen der Opfer aufstellen lassen Bild: Reuters/T. Negeri

Genau ein Jahr nach dem Absturz einer Boeing 737 MAX in Äthiopien haben Hinterbliebene der 157 Opfer gedacht. Die Zeremonie wurde von der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines am Unglücksort südöstlich der Hauptstadt Addis Abeba ausgerichtet. Die Medien blieben ausgeschlossen. Regierungschef Abiy Ahmed wünschte den Angehörigen der Opfer via Twitter "viel Kraft". Einen Tag zuvor hatten Hinterbliebene auf dem Gelände der französischen Botschaft in Addis Abeba kleine Bäume in Erinnerung an die Opfer gepflanzt.

Äthiopien Jahrestag Flugzeugabsturz Ethiopian Airlines Flug ET302
Auf dem Gelände der französischen Botschaft in Addis Abeba Bild: Getty Images/AFP/E. Soteras

Für einige Opfer-Angehörige war es das erste Mal seit dem Absturz, dass sie wieder nach Äthiopien gereist sind. Eine Französin, die bei dem Unglück ihre Tochter verloren hat, erklärte, sie sei auf Anraten ihres Therapeuten gekommen in der Hoffnung, mit dem Trauma abschließen zu können.

Auch Virginie Fricaudet, die Vorsitzende eines französischen Hinterbliebenen-Verbands, hofft, dass die Gedenkfeier den Angehörigen bei aller Trauer dabei hilft, "ein Kapitel zu schließen". Sie hatte bei dem Absturz ihren Bruder verloren.

Äthiopien Jahrestag Flugzeugabsturz Ethiopian Airlines Flug ET302
Blumen und brennende Kerzen an einer Gedenkwand in Äthiopiens Hauptstadt Bild: picture-alliance/AP/M. Ayene

Die Ethiopian Airlines-Maschine war am 10. März 2019 auf dem Weg in Kenias Hauptstadt Nairobi kurz nach dem Start in Addis Abeba abgestürzt. Es gab keine Überlebenden. Die Opfer stammten aus mehr als 30 Ländern, unter ihnen waren auch fünf Deutsche. An Bord waren zudem mehr als 20 Mitarbeiter der Vereinten Nationen, von denen viele an einer Konferenz in Nairobi teilnehmen wollten.

737 MAX bleiben am Boden 

Nach dem Absturz wurde ein weltweites Startverbot für Maschinen vom Typ Boeing 737 MAX verhängt. Wenige Monate zuvor war bereits eine solche Boeing vor der indonesischen Insel Java abgestürzt, alle 189 Insassen starben.

Internationale Ermittler gehen davon aus, dass beide Unglücke mit einem Stabilisierungssystem zusammenhängen, das bei einem drohenden Strömungsabriss die Flugzeugnase nach unten drückt. Eine äthiopische Untersuchungskommission kam in ihrem am Montag veröffentlichten Bericht zu dem selben Ergebnis. Außerdem schlussfolgerten die äthiopischen Experten, dass die Schulung der Piloten für diesen neuen Flugzeugtyp durch Boeing nicht ausreichend gewesen war.

se/uh (afp, dpa, ap)